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30. April 2019 // #
Zuletzt geändert am 07. Juli 2021

Frauenlauf Hamm: Traditionslauf mit Herz

Frauenlauf Hamm: Traditionslauf mit Herz

Der Frauenlauf findet bereits zum 30. Mal in Hamm (Westf.) statt - traditionell am Samstag vor Muttertag.

Es ist ein Event für jede Frau, jedes Alters von 10 bis 90.

Beim Hammer Frauenlauf geht es nicht um Zeit und Leistung. Vielmehr stehen der Spaß und die Freude an der Bewegung im Vordergrund der Veranstaltung.

Die Startgebühr beträgt gerade einmal 7 Euro - wovon 1 Euro an den Verein "pro mamma e. V." gespendet wird!

Hier gehts zur Anmeldung!

Zur offiziellen Website des Hammer Frauenlaufs

In keiner Sportart ist das Starterfeld eines Wettkampfs so gemischt wie beim Laufsport: Denn egal ob jung oder alt oder Mann oder Frau – beim Volks- beziehungsweise Straßenlauf startet man in der Regel gemeinsam.

Was für uns heutzutage selbstverständlich ist, war früher aber keinesfalls Gewohnheit.

Bei den Olympischen Spielen 1896 haben Frauen erst gar nicht teilnehmen dürfen.

Als Konkurrenz zu den Olympische Spielen wurden 1921 deshalb die ersten „Olympischen Frauenspiele“ in Monte Carlo veranstaltet. Dabei war es Frauen immerhin gestattet an Laufwettkämpfen zwischen 60m und 800m teilzunehmen.

The idea of running long distance was always considered very questionable for women. Because, you know, an arduous activitiy would mean that you gonna get big legs, and grow a mustache and hair on your chest, and your uterus was going to fall out.
~ Kathrine Switzer

Läuferinnen sagte man nach, durch den Sport lange Beine, Bärte und Brustbehaarung zu bekommen. Sogar der Uterus würde Frauen beim Laufen aus dem Leibe fallen.

Aufgrund dieser absurden Annahmen wurde es Frauen 1961 in den USA daher offiziell von der AAU (Amateur Athletic Union) verboten an allen amerikanischen Straßenläufen teilzunehmen.

Mut schafft Revolution

Es war Kathrine Switzer, die 1967 beim Boston Marathon für Aufregung sorgte. Denn in Boston durften seit 70 Jahren ausschließlich Männer teilnehmen.

Switzer, die seit ihrem 12. Lebensjahr täglich eine Meile lief, registrierte sich jedoch unter dem Namen "K. V. Switzer". Da niemand aus der Wettkampf-Organisation bei diesem Namen Verdacht schöpfte, blieb die illegale Registrierung unentdeckt.

Switzer ging mit der Nummer 261 an den Start.

Als der Renndirektor Jock Semple nach einigen Kilometern des Marathons jedoch bemerkte, dass eine Frau eine offizielle Startnummer trug, versuchte er Switzer die Nummer abzureissen und am Laufen zu hindern.

Als erste Frau nahm Kathrine Switzer am Boston Marathon teil. Sie stoß auf heftigen Wiederstand, weil es Frauen zu dieser Zeit verboten war, an Straßenläufen teilzunehmen

Der Rest ist bekannt: Switzer konnte das Rennen nach einer Rangelei mit dem Renndirektor fortsetzen und den Marathon nach 4:20 Stunden beenden. Der Vorfall ging um die Welt und löste heftige Diskussionen um den Frauensport aus.

Zwei Tage nach dem Wettkampf in Boston wurde Kathrine Switzer aus der Amateur Athletic Union ausgeschlossen wurde. Sie nahm aber nicht nur inoffiziell an weiteren Wettkämpfen teil, sondern rief auch diverse Rennen ins Leben.

Der Crazylegs Mini Marathon in New York war der erste Straßenlauf, bei dem ausschließlich Frauen teilnehmen durften.

In Zusammenarbeit mit dem SSC Berlin und der Kosmetikfirma Avon brachte Switzer 1984 den ersten Frauenlauf nach Deutschland: In Berlin gingen damals 645 Frauen an den Start.

Die Begeisterung für derartige Volksläufe führte 1990 dazu, dass die Sportler und SportlerInnen für den Frieden den ersten Frauenlauf in Hamm (Westf.) veranstalteten.

Heute gehört der Hammer Frauenlauf zu den ältesten Frauenläufen in Deutschland.

Frauen an den Start

Unter dem Motto "Frauen an den Start" liefen seinerzeit 132 Läuferinnen den ersten Hammer Frauenlauf.

Obwohl es damals hieß, „der Frauenlauf soll keineswegs der letzte gewesen sein“, war es nicht selbstverständlich, dass die Veranstaltung dauerhaft existieren würde.

Denn im Vorfeld des Events gab es viele kritische Worte gegen einen Lauf, an dem ausschließlich Frauen teilnehmen durften: Die Veranstaltung sei eine Demonstration von Frauenrechtlerinnen und „Emanzen“.

Aber dank des Engagements und der Begeisterung der Mitglieder und Läuferinnen des SC SportlerInnen für den Frieden konnte der Hammer Frauenlauf Jahr für Jahr auf ein höheres Niveau gehoben werden. Die daraufhin steigende Teilnehmerzahl ließ die Kritiker schnell verstummen.

Heute genießt der Frauenlauf eine Beliebtheit und Bekanntheit weit über die Grenzen von Hamm (Westf.) hinaus.

Der Lauf mit Herz

Seit Gründung des SC FriedensportlerInnen Hamm e. V unterstützt der Verein diverse karitative Projekte.

Von jeder Anmeldung des Hammer Frauenlaufs wird 1 Euro für die Selbsthilfegruppe des Brustzentrums Hamm-Ahlen-Soest "pro mamma e. V. " gespendet. Dabei verdreifachen die Friedensportler den so gesammelten Betrag!

In eigener Sache:

Meine Mutter hat am 1. Hammer Frauenlauf 1990 selber teilgenommen. In den Folgejahren hat sie das Organisations-Team des Volkslaufs tatkräftig unterstützt.

Seit nunmehr 15 Jahren leitet sie als Vorstandsvorsitzende des SC SportlerInnen für den Frieden die Geschicke des Vereins und zeichnet sich damit für die Organisation des Frauenlaufs verantwortlich.

2016 erhielt meine Familie allerdings eine Hiobsbotschaft.

Bei einem Routine-Screening wurde in der linken Brust meiner Mutter ein Tumor ertastet. Hatte sie sich stets für Brustkrebs-Patienten eingesetzt, wurde sie nun selbst zu einem.

Vom Entfernen der Lymphknoten, über eine monatelange Chemo-Therapie bis zur Bestrahlung - es folgte das volle Programm.

Und trotzdem: In der gesamten Leidensphase ließ es sich meine Mutter nicht nehmen, wöchentlich mit ihrer Laufgruppe die Hausrunde zu drehen.

Aus diesem Grund liegt es mir besonders am Herzen, die Werbetrommel für den Hammer Frauenlauf an dieser Stelle zu rühren.

Blumen sagen mehr als tausend Worte: Für die Hingabe und die Leidenschaft bedankte sich die Bürgermeisterin von Hamm persönlich mit einem Blumenstrauß beim Organisations-Team des Frauenlaufs

Das zeichnet den Hammer Frauenlauf aus

Vielleicht sticht der Hammer Frauenlauf nicht durch seine atemberaubende Streckenführung aus der Masse der Laufveranstaltungen heraus. Auch die Zuschauer an der Strecke sind überschaubar.

Dennoch herrscht nicht nur im Start- und Ziel-Bereich, sondern auch auf der gesamten Strecke eine fantastische Stimmung!

Denn im Gegensatz zu Großveranstaltungen oder mittelgroßen Volksläufen wird der Hammer Frauenlauf gerade einmal von einer Handvoll freiwilligen und ehrenamtlichen Helfern organisiert.

Und das spürt man: Jeder ist mit Herzblut dabei!

Genau das macht den Traditionslauf aus Hamm (Westf.) nicht nur so authentisch, sondern auch über die Stadtgrenzen hinaus bei den Teilnehmerinnen so beliebt.

Seit einigen Jahren unterstütze auch ich das Organisations-Team.

Egal ob als Streckenposten, Stadionsprecher oder als Helfer bei der Verpflegungsstation. Jedes Jahr überrascht es mich erneut wie ausgelassen und positiv die Stimmung beim Frauenlauf ist - ungeachtet dessen, ob die Sonne scheint oder es wie aus Eimern gießt.

Die Läuferinnen sind allesamt mit Spaß dabei!

Denn beim Frauenlauf steht nicht das Gewinnen im Vordergrund.

Es geht um Spaß und Freude an der Bewegung. Darum, befreundete Läuferinnen zu treffen, gemeinsam zu laufen und dabei noch etwas gutes zu tun. Und darum, sich nach erfolgreichem Finish bei selbstgebackenen Kuchen, Kaffee, Softdrinks und Würstchen zu stärken.

Wenn du also schon immer mit dem Gedanken gespielt hast, an einer öffentlichen Laufveranstaltung teilzunehmen, dich der Leistungsdruck und der Wettkampf-Gedanke aber immer abgeschreckt haben, dann ist der Hammer Frauenlauf genau das Richtige für dich!

Du wirst die Reise nach Hamm (Westf.) sicherlich nicht bereuen!

Der Frauenlauf findet bereits zum 30. Mal in Hamm (Westf.) statt - traditionell am Samstag vor Muttertag.

Es ist ein Event für jede Frau, jedes Alters von 10 bis 90.

Beim Hammer Frauenlauf geht es nicht um Zeit und Leistung. Vielmehr stehen der Spaß und die Freude an der Bewegung im Vordergrund der Veranstaltung.

Die Startgebühr beträgt gerade einmal 7 Euro - wovon 1 Euro an den Verein "pro mamma e. V." gespendet wird!

Hier gehts zur Anmeldung!

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Robin
Laufen und Schreiben sind meine absolute Leidenschaft. Als ausgebildeter Ausdauercoach, Content-Creator und Chefredakteur helfe ich dir, deine Ziele zu erreichen. Zudem halte dich auch über die aktuellen Neuigkeiten aus der Laufszene und über das neuste Running-Equipment auf dem Laufenden. Ob schnelle 5k oder lange 100 Kilometer, ob auf der Straße, in den Bergen oder in der Wüste – ich fühle mich auf allen Strecken und in jedem Gelände wohl.

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