Die Schnürung von Laufschuhen wird von vielen Hobbysportlern unterschätzt.
Dabei kannst du den Sitz und den Halt deiner Schuhe mit der richtigen Schnürtechnik nach deinen Vorlieben anpassen.
Wie das geht?
In diesem Artikel stelle ich dir drei verschiedene Schnürtechniken vor.
In diesem Artikel
Zu viel Druck auf dem Spann, ein beklemmendes Gefühl im Mittelfuß oder ein schlechter Sitz an der Ferse.
Das Tragen falscher Schuhe kann gesundheitliche Folgen haben.
Allerdings ist der Laufschuh nicht immer gleich die Wurzel allen Übels.
Zudem spielen persönliche Vorlieben und die Beschaffenheit des eigenen Fußes eine entscheidende Rolle.
Während manche Läufer einen möglichst starken Halt favorisieren, bevorzugen andere einen lockeren Sitz.
Je nach Präferenz wird das Schuhwerk also fester oder lockerer geschnürt.
Was aber viele Läufer nicht wissen:
Es gibt nicht nur straff oder lose.
Die Art und Weise wie du deine Schuhe bindest, spielt eine tragende Rolle beim perfekten Sitz von Laufschuhen.
Der Schuh ist des Läufers wichtigstes Werkzeug.
Grundsätzlich sollte er also bei normaler Schnürung bereits ordentlich passen.
Ein schlechtsitzender Schuh kann auch durch eine alternative Schnürtechnik nicht gerettet werden.
Dennoch gibt es einige Tipps, wie du die Passform deiner Laufschuhe optimieren und für einen noch besseren Sitz sorgen kannst.
Hier spielen die verschiedenen Schnürtechniken eine ausschlaggebende Rolle.
Schnürtechnik 1: Schmerzender Fußrücken
Wer kennt es nicht?
Die Schuhe sind zu fest geschnürt und schon nach einigen Kilometern fängt der Spann an zu schmerzen.
Aber das Training unterbrechen, um den Laufschuh neuzubinden?
Dann lieber auf die Lippen beißen und den Run mit etwas Druckschmerz sicher nach Hause bringen.
Das Problem?
Schmerzt dein Fußrücken erstmal, wird es schwierig die Beschwerden wieder loszuwerden.
Vor allem, wenn du täglich und immer in denselben Schuhen läufst.
Dagegen schafft eine spezielle Schnürung Abhilfe.
Das Auslassen des Schnürsenkellochs, welches über den schmerzenden Bereich führt, reduziert den Druck, garantiert aber weiterhin einen sicheren Halt.
Hierzu schnürst du deinen Laufschuh zunächst wie gewohnt.
Binde die Senkel von innen nach außen.
Sobald du bei der schmerzenden Stelle angelangt bist, führst du die Bänder parallel zur Zunge direkt in das nächste Loch, statt die Senkel zu kreuzen.
Schnür den Laufschuh dann ganz normal zu Ende.
Schnürtechnik 2: Hoher Spann
Häufig haben Läufer mit Hohlfüßen einen hohen Rist.
In dem Fall drückt die normale Schnürung dauerhaft auf den gesamten Fußrücken.
Den Druck kannst du reduzieren, indem du die Schnürsenkel parallel bindest.
Dabei solltest du beachten, dass sich die Bänder niemals überkreuzen.
Du führst den rechten Schnürsenkel also zunächst von außen durch die erste Öse auf rechten Seite.
Von hier durch das zweite Loch auf derselben Seite.
Beim linken Schnurband startest du in der ersten Öffnung, überspringst jedoch das zweite Loch auf linken Seite, um den Schnürsenkel dann von innen durch die dritte Öffnung und auf die gegenüberliegende Öse zu fädeln.
Auf jeder Seite überspringst du also ein Schnürsenkelloch.
Wiederhole diese Schritte bis zum obersten Ösenpaar.
Schnürtechnik 3: Marathonschnürung
Hast du dich eigentlich schonmal gefragt, warum die meisten Laufschuh ganz oben noch zwei zusätzliche Ösen haben?
Diese beiden Löcher spielen bei der Fersenschnürung eine tragende Rolle.
Denn die sogenannte Marathonschnürung verbessert den Halt im Schuh deutlich, ohne den Fußrücken zu sehr zu belasten.
Außerdem macht diese Binde-Methode ihren Namen alle Ehre.
Schnürsenkel, die sich während des Laufens immer wieder lösen, gehören mit dieser Schnürtechnik der Vergangenheit an.
Der Schuh wird ganz normal gebunden.
Damit du im Fersenbereich mehr Stabilität und Halt hast, führst du die Schnürsenkel von außen in die zusätzlichen Ösen.
Dabei bilden sich zwei Schlaufen.
Jetzt fädelst du die Schnurbänder durch die jeweils gegenüberliegende Schleife.
Anschließend verknotest du die Schnürsenkel sicher.
Zusatztipp: Lange Schnürsenkel verstauen
Oft meinen es die Laufschuh-Hersteller zu gut mit den Schnürsenkeln.
Diese sind dann selbst mit einem Doppelknoten und einer alternativen Schnürtechnik viel zu lang.
Und es gibt fast nichts Schlimmeres als Schnurbänder, die beim Laufen zur Stolperfalle werden könnten.
Das gilt für das Laufen auf Asphalt.
Aber noch mehr für das Trailrunning.
Denn hier könnten sich die Schnürsenkel in herumliegenden Ästen oder Wurzeln verfangen.
Das endet dann meist böse.
Die meisten Trailschuhe besitzen zwar auf der Schuh-Lasche ein kleines Täschchen, in dem die Bänder sicher verstaut werden können.
So ein Stauraum hat sich bei Straßenschuhen allerdings noch nicht etabliert.
Doch die Schnürsenkel mit Überlänge können ganz leicht gesichert werden.
Nach dem Knoten klemmst du die Bänder einfach unter die Schnürung.
Das mag vielleicht nicht ganz so cool aussehen.
Dafür werden die Schnürsenkel aber auch nicht zur Stolperfalle.
Die Schuhe müssen passen
Grundsätzlich sollte ein Laufschuh natürlich mit der handelsüblichen Schnürmethode passgenau sitzen.
Aber eine spezielle Schnürtechnik kann die Füße gerade bei Verletzungen oder Beschwerden entlasten.
Wenn also die Zehen nach regelmäßigem Training blau anlaufen oder der Spann plötzlich Probleme bereitet, dann solltest du den Schmerzen mit einer alternativen Schnürmethode entgegenwirken.
Die hier vorgestellten Schnürtechniken sind simpel und super schnell zu lernen.
So holst du immer das Maximum aus deinen Laufschuhen!
Danke für deine tollen Schnürtipps ✌ für den hohen Spann hab ich es sofort geschnürt wie beschrieben. Ist klasse und grade bei langen Ultraläufen hatte ich immer sehr schnell Druck und Schmerzen, da die Füße zusätzlich anschwellen.
Lgr Rike
Liebe Ulrike,
vielen Dank für dein Feedback – schön zu lesen, dass du deine Beschwerden mit einer alternativen Schnürung lindern konntest 🙂
Viel Erfolg noch beim Ultra-Laufen!