Disclaimer:
Für diesen Test hat mir 361° den Strata 4 zur Verfügung gestellt. Dies hatte jedoch keinen Einfluss auf den Inhalt meines Testberichts. Alle Aussagen stellen meine persönlichen Erfahrungen und Meinungen zum Strata 4 dar.
In diesem Artikel
Der Strata 4 auf einen Blick
- Gewicht: 335g bei einer Laufschuhgröße von 42,5
- Sprengung von 8mm
- Neue Quickspring+ Dämpfungstechnologie
- Laschenloses Design und Morphit-Schnürsystem für mehr Komfort
Die eigenen Erwartungen übertreffen – Wer will das nicht?
Der Sportartikelhersteller 361° hat sich diese Einstellung nicht nur zur Mission gemacht, sondern direkt im Markennamen verankert.
Mit One Degree Beyond will das Unternehmen aus China Athleten aller Leistungsklassen dabei unterstützen, die Extrameile laufen zu können.
Der Strata 4 ist der neuste Stabilschuh im Produktsortiment von 361° und soll auch bei langen Läufen genügend Komfort und Stabilität bieten.
Doch was ist dran am Marketing-Versprechen?
Wo überzeugt der Laufschuh und wo besteht noch Optimierungspotenzial?
Für wen ist der Strata 4 geeignet und wer sollte bei anderen Herstellern umschauen?
Antworten auf diese Fragen findest du in diesem Testbericht.
Leichter Schuh durch verbessertes Dämpfungsmaterial
Wie eigentlich jeder Laufschuh-Hersteller behauptet auch 361°, dass der Strata 4 ein hohes Maß an Komfort bietet.
Dabei sei der Schuh natürlich auch äußerst stabil und für lange Läufe, Halbmarathons oder Marathons bestens geeignet.
Der wesentliche Unterschied zum Strata 3 ist die die verbesserte Mittelsohle.
361° ersetzt beim Strata 4 das handelsübliche EVA-Mittelsohlen-Material durch die neue Quickspring+ Technologie.
Dadurch verspricht sich der Hersteller eine bessere Dämpfung und einen erhöhten Komfort bei einem geringeren Gesamtgewicht des Laufschuhs.
Doch auch das Obermaterial wurde grundlegend erneuert.
Kimono-Design für höheren Komfort
Das innovative Design des Obermaterials macht den Strata 4 besonders bequem.
Aufgrund des sogenannten Kimono-Setups ist der Laufschuh laschenlos konstruiert.
Die Zunge ist also nahtlos mit dem Schaft des Stabilschuhs verbunden, wodurch sowohl der Tragekomfort als auch die Passform optimiert wird.
Für meinen Geschmack hätte die Lasche allerdings noch etwas besser gepolstert sein können, um den Fußrücken zu schützen.
Wie auch schon beim Vorgängermodell setzt 361° beim Strata 4 ebenfalls auf das Morphit-Schnürsystem.
Statt durch normale Schnürsenkellöcher werden die Senkel durch Schlaufen gezogen, die am Obermaterial befestigt sind.
So sollen sich der Druck auf den Spann und die Passform des Schuhs noch individueller einstellen lassen.
Ich bin mit diesem neuartigen Schnürsystem aber nie so wirklich zurecht gekommen.
Irgendwo hat immer etwas gedrückt und gezwickt.
Fersenkappe mit Unterstützung für Überpronierer
So wie es sich für einen guten Stabilschuh gehört, ist die Fersenkappe des Strata 4 nicht nur gut gepolstert, sondern auch ordentlich verstärkt.
Die integrierte Plastik-Verstärkung verläuft dabei einmal um die Fersenkappe bis knapp zum Beginn des Mittelfuß.
Insbesondere Überpronierer sollen damit unterstützt werden.
Denn die Pronationsstütze im Schuh verhindert das Einknicken des Fußes nach innen.
An der Fersenkappe gibt es also nichts zu kritisieren.
Reaktives Laufgefühl auch für Mittelfußläufer
Von der Mittelsohle des neuen Strata 4 war ich positiv überrascht.
Die meisten Stabilschuhe forcieren nicht nur den Fersenlauf.
Sie fokussieren sich somit auch automatisch auf die Dämpfung und die Laufeigenschaften beim Lauf über die Ferse.
Als Mittelfußläufer ist mir jedoch der starke Bounce beim Laufen aufgefallen.
Das Laufgefühl überzeugt also auch Mittelfuß- und Neutralläufer.
Bei meinem Test habe ich natürlich auch die Dämpfungseigenschaften beim Fersenlauf auf die Probe gestellt.
Hier erscheint der Aufprall relativ ungedämpft.
Der Aufschlag über die Hacke ist deutlich spürbar.
Der Vollständigkeit halber erwähne ich an dieser Stelle das Ergebnis des Flextests.
Ob nach links, rechts, oben oder unten – der Strata 4 lässt sich kaum verdrehen.
Aber auch das ist für einen Stabilschuh vollkommen normal und nur ein Zeichen dafür, dass der Strata 4 ordentlich gedämpft und gleichzeitig sehr stabil ist.
Die Außensohle strotzt vor Haltbarkeit
Die Außensohle des Strata 4 ist ordentlich profiliert und wesentlich dicker als beispielsweise vom Mizuno Wave Rider 24 oder vom Mizuno Wave Rider Neo.
Das bedeutet allerdings nicht, dass sich der Strata 4 auch direkt für matschige Trails eignet.
Vielmehr ist die Außensohle ein guter Indikator für die Haltbarkeit des Laufschuhs.
Zwischen 600-800 Kilometer sind mit dem Strata 4 auf jeden Fall drin.
Abhängig von Größe und Gewicht des Läufers vielleicht auch sogar bis zu 1.000 Kilometer.
Bei Regen und auf den handelsüblichen Untergründen bietet der Strata 4 auf jeden Fall einen guten Grip.
Die Stärken des Strata 4
Der Schuh ist bequem.
Das muss man dem Strata 4 neidlos anerkennen.
Es ist immer ein gutes Zeichen, wenn man sich in einem Laufschuh direkt wohlfühlt.
Der Strata 4 ist mit einem Gewicht von 335g bei einer Laufschuhgröße von 42,5 zwar kein Leichtgewicht.
Dennoch verzichtet 361° beim neusten Strata-Modell auf unnötigen Schnick-Schnack.
Auf dem Obermaterial sind keinerlei Design-Elemente aus Plastik.
Und auch die laschenfreie Konstruktion mit dem innovativen Schnürsystem spart einiges an Gewicht.
Aber der Strata 4 überzeugt hauptsächlich beim Laufgefühl.
Gerade Mittelfußläufer profitieren von dem Bounce der Zwischensohle.
Im neusten Laufschuh von 361° machen die langen Läufe am Wochenende richtig viel Spaß.
Die Schwächen des Strata 4
Leider gibt es bei Laufschuhen nicht die eierlegende Wollmilchsau.
Während das Laufgefühl für Mittelfußläufer überzeugt, müssen Fersenläufer einen Tod sterben.
Denn obwohl ich bei einem Test nur einige Minuten über die Ferse gelaufen bin, konnte ich den Aufprall deutlich spüren.
Ob du den Aufprall auch so deutlich beim Lauf über den Rückfuß spürst, solltest du im Laden vor Ort am besten selber nochmal testen.
Auch von dem Schnürsystem bin ich auch noch nicht richtig überzeugt.
Ich bin mit diesem innovativen System nicht richtig klargekommen.
Die Feinjustierung der Zugkraft auf den Spann war immer eine echte Frickelei.
Darüber hinaus könnte ich mir gut vorstellen, dass die Stoff-Ösen, die die Schnürsenkel halten, relativ schnell verschleißen.
Denn während die normalen Schnürsenkellöcher im Schuh selbst integriert sind, hängen die Laschen beim Strata 4 bloß am Obermaterial – quasi am seidenen Faden.
Diese Laschen könnten sich durch ein Hängenbleiben oder durch einen Sturz relativ schnell lösen.
Es sei aber auch gesagt, dass mir sowas nicht persönlich passiert ist.
Der Running-Buddy für Longruns
Der Strata 4 ist ein solider Stabilschuh, der sich allerdings noch gegen die Platzhirsche am Markt durchsetzen muss.
Für Mittelfußläufer, die für ihre Longruns einen verlässlichen Laufkumpel suchen, ist der Strata 4 definitiv ein Blick wert.
Rückfußläufer hingegen sollten den Laufschuh von 361° hinsichtlich der Dämpfungseigenschaften genauer unter die Lupe nehmen.
Denn unter Umständen wird der Aufprall nicht richtig gedämpft.
Im offiziellen Shop von 361° kostet der Strata 4 aktuell 159,99€.
Ein Preis, der für einen Stabilschuh absolut gerechtfertigt ist.
Denn paradoxerweise kosten leistungssteigende Schuhe mit Carbonfaser-Platten, beispielsweise der Carbon X SPE, deutlich mehr, sind dabei aber bei weitem nicht so langlebig wie der Strata 4.
Wenn du einer noch nicht so ganz bekannten Marke eine Chance geben willst, dann kann ich dir den Strata 4 von 361° ans Herz legen.
Aber wie immer gilt natürlich:
Mach dir beim Händler deines Vertrauens ein eigenes Bild vom Strata 4.