Disclaimer:
Für diesen Test hat mir Skechers den Razor 3 zur Verfügung gestellt. Dies hatte jedoch keinen Einfluss auf den Inhalt meines Testberichts. Alle Aussagen stellen meine persönlichen Erfahrungen und Meinungen zum Razor 3 dar.
In diesem Artikel
Skechers GOrun Razor 3
Laufschuhe von Skechers?
Ich war mindestens genauso überrascht wie du, als ich den brandneuen Razor 3 in den Händen gehalten habe.
Denn bei Skechers hatte ich sofort an orthopädische Gesundheitsschuhe gedacht, die beim Gehen das Gesäß trainieren sollen.
Anfang der 2000er hatten sowohl Christina Aguilera als auch Britney Spears Werbung für Skechers gemacht und so das Image des Unternehmens geprägt.
In den USA hat sich Skechers aber bereits als ernstzunehmender Konkurrent zu Marken wie Brooks, Saucony, Nike und Co etabliert.
Ich hatte jetzt die Möglichkeit den brandneuen Skechers Razor 3 zu testen.
Und was soll ich sagen?
Von einem gesäßtrainierenden Schuh ist der Razor 3 genauso weit entfernt wie ich vom Marathon-Weltrekord.
Der Skechers Razor 3 ist eine leichtgewichtige Granate, die sich schon nach kürzester Zeit in die Top 3 meiner Lieblingsschuhe gelaufen hat.
Ein Hauch von Nichts
Als ich den Laufschuhkarton in den Händen gehalten habe, dachte ich, man hätte mir einen leeren Karton geschickt.
Der Razor 3 ist unfassbar leicht: Gerade einmal 181 Gramm bringt der Laufschuh auf die Waage.
Im Vergleich zum On Cloudflash (211g) und dem Nike ZoomX Vaporfly Next% (195g) schneidet der Razor 3 also ziemlich gut ab.
Nur der Type A8 von Saucony ist mit 167 Gramm noch leichter.
Mehr lesen: Im Test: On Cloudflash
Unruhiges Design trotz cooler Farbgebung
Die Farbgebung des Skechers Razor 3 gefällt mir eigentlich ziemlich gut: Die Kombination aus Blau, Schwarz, Grau und Gelb als Kontrastfarbe passt optisch gut zusammen.
Dennoch ist mir der Schuh zu unruhig:
Neben dem Skechers-Logo und der Modellbezeichnung prangt auf der Außenseite des Schuhs zusätzlich noch das Wort "Speed" in großen Lettern.
Auch die Marken- und Modellbezeichnung auf der Schuhzunge ist mir etwas zu viel des Guten.
Was die kryptischen Abkürzungen auf der Schuhsohle zu bedeuten haben, ist unklar.
Das hätte Skechers das ruhig weglassen können.
Aber klar: Design ist Geschmackssache.
Passform & Tragegefühl
Die Passform des Skecher Razor 3 könnte durchaus besser sein.
Denn obwohl mir der Laufschuh größentechnisch passt, muss ich den Razor 3 ziemlich eng schnüren.
Durch den Zug der Schnürung wölbt sich das Obermaterial im Vorfußbereich.
So entsteht eine unangenehme Falz, die nach einigen Meter zwar nicht mehr spürbar ist, mich aber trotzdem nervt.
Abgesehen davon trägt sich der Razor 3 angenehm.
Ich sage bewusst nicht bequem, denn dafür fehlt dem Skechers-Schuh deutlich an Polsterung.
Der Razor 3 ist sehr minimalistisch – nur deshalb ist der Laufschuh auch so leicht.
Du hast das Gefühl, einen Hauch von Nichts an deinen Füßen zu tragen.
Laufgefühl
Vom ersten Anziehen bis zum ersten Lauf: Der Razor 3 trägt sich nicht nur angenehm, er läuft sich auch so.
Denn im Gegensatz zum On Cloudflash oder zum On Cloudrush ist die Sohle des Razor 3 um einiges weicher.
Das Leichtgewicht von Skechers ist dadurch zwar nicht so direkt wie die Modelle von On, aber das ändert nichts an der Qualität des Razor 3.
Ganz im Gegenteil:
Während ich mit den Lightweight-Schuhen von On nach harten Intervall-Einheiten immer raue Haut und Druckstellen unter den Füßen hatte, entstehen mit den Skechers Razor 3 auch ohne großes Einlaufen der Schuhe keine empfindlichen Stellen.
Bei Nässe ist allerdings erhöhte Vorsicht geboten!
Denn die Sohle vom Razor 3 hat wenig Profil.
Nasse Fahrbahnmarkierungen oder Gullideckel sind dann eine echte Gefahrenquelle.
Außerdem solltest du Kurven mit dem Razor 3 bei Nässe nicht ganz so scharf nehmen, damit es dich nicht gleich von den Füßen haut.
Mehr lesen: Im Test: On Cloudflash
Weiterlesen: Im Test: On Cloudrush
Für Wettkämpfe gemacht
Der Skechers Razor 3 ist ein Laufschuh, der ausschließlich für Straßen-Wettkämpfe konzipiert wurde.
Dafür spricht nicht nur das Gewicht des Razor 3.
Laut Skechers sorgt auch die speziell entwickelte robuste Gummilaufsohle für beste Traktion.
Die spezielle Zugkraft des Schuhs konnte ich während meiner Läufe nicht spüren.
Im Gegenteil: Aufgrund des geringen Profils bietet die Sohle des Razor 3 kaum Halt auf nassem Untergrund.
Auf trockener Straße hingegen hat der Razor 3 viel Grip wie vergleichbare Wettkampfschuhe.
Preis-Leistungs-Verhältnis
Preislich ist Skechers mit dem Razor 3 in jedem Fall konkurrenzfähig.
Denn ein Wettkampfschuh, der sich auch bei längeren Läufen über 20 Kilometer bewährt, ist die 145 Euro auf jeden Fall wert.
Zwar ist im Razor 3 keine Carbon-Platte in der Mittelsohle eingebaut.
Trotzdem bekommst du für das Geld einen hochklassigen Schuh, der unheimlich viel Spaß macht.
Für wen ist der Razor 3 geeignet?
Die Skechers Razor 3 eignen sich für jeden ambitionierten Wettkampf-Läufer: Bis zur Halbmarathon-Distanz kannst du mit den Razor 3 alles laufen.
Möglicherweise traust du dich mit dem Laufschuh aber auch auf die Marathon-Distanz.
Für 42,195 Kilometer kommt der Laufschuh also erstmal nicht zum Einsatz.
Testergebnis
Insgesamt bin ich vom Razor 3 durchweg positiv überrascht.
Ich hätte nicht gedacht, dass mir ein Schuh von Skechers so viel Spaß macht.
Aber das lag zum Teil auch an den Vorurteilen, die ich gegenüber dem amerikanischen Schuhhersteller hatte.
Das Positive
Für einen Wettkampfschuh trägt sich der Razor 3 von Skechers angenehm.
Kein Rausrutschen an der Ferse und auch die Toebox ist groß genug, um deine Zehen nicht zusammenzuquetschen.
Die Sohle mit Hyperburst-Technologie ist zwar weich, trotzdem ist der Razor 3 sehr direkt.
Darüber hinaus ist der Razor 3 unfassbar leicht.
Gerade einmal 181 Gramm wiegt ein Schuh – der Razor 3 gehört damit definitiv zu den leichteren Wettkampfschuhen.
Der Laufschuh von Skechers ist ein wahrer Allrounder:
Schnelle Intervall-Einheiten lassen sich in dem Razor 3 ebenso gut laufen wie langsame Dauerläufe.
Das Negative
Trotz passender Schuhgröße muss ich den Razor 3 ziemlich eng schnüren.
Aufgrund der engen Schnürung wölbt sich das Obermaterial im Vorfußbereich.
Die dadurch entstandene Falz ist anfangs zwar erst unangenehm, läuft sich aber recht schnell wieder raus.
Wäre das Obermaterial nicht so flexibel, würde diese Falz nach einiger Zeit sehr schmerzhaft werden.
Und dann gibt es noch einen kleinen Makel, der hier aber nicht unerwähnt bleiben soll:
Die Schnürsenkel sind viel zu lang!
Es gibt bei Laufschuhen fast nichts schlimmeres als zu lange Schnürsenkel.
Selbst bei der Marathon-Schnürung und einem Doppelknoten sind die Senkel so lang, dass der Razor 3 zur Stolperfalle wird.