Es ist der Traum vieler Läufer.
Einmal beim legendären New York Marathon starten.
Einen Startplatz zu ergattern, ist aber gar nicht so leicht.
Schließlich ist der Marathon in NYC die größte Laufveranstaltung der Welt.
In diesem Artikel erzähle ich dir nicht nur, wie mein Race im Big Apple gelaufen ist.
Ich zeige dir auch, wie du an einen Startplatz für den New York Marathon bekommst.
In diesem Artikel
Der Start meiner USA-Reise verläuft – gelinde gesagt – holprig.
Ich erspare dir die Details und mache es kurz.
Obwohl ich bereits drei Stunden früher am Frankfurt Airport eintreffe, treffe ich nassgeschwitzt und erst kurz vor Beginn des Boardings an meinem Gate ein.
Wer 30 Minuten lang am falschen Terminal wartet, muss sich unnötig abhetzen.
Wie sagt man so schön?
Wer es nicht im Kopf hat, hat es in den Beinen.
Seit dem Chicago Marathon 2022 habe ich einen gewissen Ablauf vor Trips in die USA.
In der Nacht vor dem Abflug verzichte ich auf Schlaf.
So komme ich besser mit dem Jetlag klar.
Zudem stelle ich so sicher, dass ich nicht verschlafe und meinen Flug verpasse.
So zumindest die Theorie.
Was ich die ganze Nacht so treibe?
Mich mit Packen und Backen wachhalten!
Meine unbegründete Angst, in den USA zu verhungern, ist so stark, dass ich meine selbstgemachten Müsliriegel auf jede Reise in die Staaten mitnehme.
Fast forward über den Atlantik.
Nach rund 32 Stunden ohne Schlaf erreiche ich New York.
Hier nimmt das Unheil seinen Lauf.
Aus unerklärlichem Grund funktioniert meine eSim mit dem mobilen Datenvolumen für die USA nicht.
Ich kann Google Maps also nicht nutzen, um zu meinem Hotel zu kommen.
Gedankenverloren, planlos und total übermüdet steige ich in "Penn Station" in meinen Zug Richtung Hotel.
Glücklicherweise hatte ich die Verbindung noch mit dem Flughafen-W-Lan recherchieren können.
Dummerweise steige ich ohne Ticket in den Zug.
Okay, zwei Stationen schwarz zu fahren, sollte kein Problem sein.
Falsch gedacht.
Mit Schließen der Türen, steigt der Kontrolleur aus seiner Kabine.
Mein Schlafdefizit hindert mich daran, sofort eine gute Ausrede zu finden.
Ich spiele die Ehrlichkeitskarte und sage dem Schaffner, dass ich unter Zeitdruck einfach in den Zug gesprungen bin.
"I get it. You didn‘t have the time to buy a ticket and just hopped on the train. No problem!"
Amerikanische Freundlichkeit.
In Deutschland wäre ich an den nächsten Station des Zuges verwiesen worden.
In den USA kann man Tickets auch beim Schaffner kaufen.
Fünf Dollar ärmer, dafür um ein Zug-Ticket reicher, steige ich an meiner Haltestelle aus.
Eine weitere halbe Stunde später sitze ich eingecheckt in meinem Hotelzimmer.
Ich ziehe meine Laufsachen an, schnüre die Schuhe und drehe eine kurze Runde um den Block.
Das schlechte Gewissen will beruhigt werden.
Außerdem braucht der linke Fuß Bewegung.
Unglück in Chamonix
An dieser Stelle ein kleiner Einschub.
Zwei Monate vor dem New York Marathon hat es mich bei einem Lauf auf den Trails in Chamonix so zerlegt, dass ich den Run abbrechen und ins Krankenhaus fahren musste.
Hier gab die französische Ärztin nach einem unauffälligen Röntgen Entwarnung.
Alle Knochen seien noch intakt, die Bänder bloß überdehnt.
Ich solle drei Wochen lang eine Schiene tragen, bevor ich wieder mit dem Lauftraining starte.
Zurück in Deutschland habe ich die Verletzung erneut untersuchen lassen.
Mein bunt-gefärbter Fuß wies auf mehr hin als eine bloße "Überdehnung".
Der Orthopäde schickte mich zunächst ins MRT, nur um mich danach noch ins CT zu überweisen.
Die endgültige Diagnose war dann eine echte Hiobsbotschaft.
Denn statt überdehnter Bänder offenbarten die bildgebenden Verfahren eine sogenannte Weber-A-Fraktur.
Ein Bruch des Sprunggelenks, welches zum Glück konservativ behandelt wird.
Statt also regelmäßig die Laufschuhe zu schnüren, musste ich meinen Fuß in einem Aircast ruhigstellen.
Zeitdruck? Fehlanzeige!
Schließlich blieben mir bis zum Marathon in New York nach Heilung des Bruchs noch gute drei Wochen "Vorbereitung".
Von Null auf Hundert
Der Zahn, mich drei Wochen auf die 42,195 Kilometer im Big Apple vorbereiten zu können, wurde mir allerdings schnell gezogen.
Denn selbst ohne Krücken und Aircast war an richtiges Gehen oder Laufen nicht zu denken.
Vier lange Wochen hatte mein Fuß keine Arbeit verrichten müssen – die Propriozeption, die Tiefensensibilität, war kaum mehr vorhanden.
Zudem sind sämtliche Sehnen verkürzt.
Sowohl die Achilles- als auch die Plantarsehne schmerzten bei jedem Schritt.
Meine mühselig auftrainierte Wadenmuskulatur im linken Bein schrumpfte auf ein Minimum.
Ich humpelte also für weitere zwei Wochen durch die Gegend und versuchte meine Muskeln im Fitness-Studio zu stärken.
Erst eine Woche vor dem New York Marathon gab mir meine Physiotherapeutin endlich grünes Licht für den Wiedereinstieg ins Laufen.
Die ersten vier Einheiten waren 30-minütige Wechsel aus Gehen und Laufen.
Die fünfte Einheit ein sieben-Kilometer-Dauerlauf.
Meine sechste Einheit ein Marathon.
Von Null auf Hundert in sechs Tagen.
Diese Fahrt auf dem Trainings-Highway kann ich natürlich niemandem empfehlen.
Wer allerdings Unsummen für einen Flug sowie Kost und Logis in New York ausgegeben hat, überlegt es sich aber zweimal, ob er einen Marathon nicht doch irgendwie laufen kann.
Manchmal ist eine Reiserücktrittsversicherung doch sinnvoll.
Der steinige Weg zum New York Marathon
Der New York Marathon findet klassisch am ersten Sonntag im November statt.
Neben den Marathons in Boston und Chicago gehört er zu den wichtigsten und größten Laufveranstaltungen in den USA.
Als Teil der "Abott World Major Marathons" zieht das Event jährlich zahlreiche Läufer in seinen Bann.
Fast 55.000 Teilnehmer stehen an der Startlinie auf Staten Island.
Doch der Weg in die USA ist steinig.
Denn seine Startnummer muss man sich buchstäblich ergattern.
Die konventionelle Art
Wer bereits an einem der Major Marathons teilgenommen hat, wird das Verfahren kennen.
Sobald die "Bewerbungsphase" für den New York Marathon startet, wirft man seinen Namen in die Lotterie und hofft, dass sein Los gezogen wird.
Das Problem dabei sind nicht nur die weit über 100.000 Bewerber, die einen begehrten Platz ihr Eigen nennen wollen.
Das Problem ist auch die Planbarkeit der Reise.
Für gewöhnlich werden die Startnummern erst wenige Wochen vor dem Start im November zugelost.
Der Startplatz muss zwar erst nach Ziehung des eigenen Los gezahlt werden; die Flüge und die Unterkunft allerdings auch.
So kurzfristig vor dem Marathon-Wochenende haben es die Preise natürlich in sich.
Wer Losglück hat, braucht auch ein prall gefülltes Portemonaie.
Die ambitionierte Art
Die Organisatoren des NYC-Marathon – die New York Road Runners (NYRR) – bieten eine begrenzte Anzahl von Startplätzen für Athleten, die eine bestimmte Qualifikationszeit bei einem offiziellen Halbmarathon oder Marathon gelaufen sind.
Allerdings haben schnelle Athleten nicht automatisch ein Vorkaufsrecht für die Startnummer.
Ähnlich wie beim Numerus Clausus als "Gatekeeper" für bestimmte Studienplätze, funktioniert auch die Vergabe der Bibs für den Marathon im Big Apple.
Im letzten Jahr lag die Qualifikationszeit für die Altersgruppe 35-39 bei 2:55 Stunden, respektive 1:23 Stunden auf der Halbmarathon-Distanz.
Doch die sogenannte "Good for age time" wird reduziert, je mehr Läufer sich mit Zeiten Sub-2:55h bewerben.
Wer eine Marathon-Bestzeit von 2:54:59 Stunden vorweisen kann, muss demnach um seinen Startplatz fürchten.
Mit meiner 2:38h, die ich 2022 in Chicago gelaufen bin, habe ich letztes Jahr sehr früh meine Startnummer erhalten.
Die Startgebühr beläuft sich dann auf rund 250 Euro.
Da man aber relativ früh Bescheid bekommt, sind Flüge und Unterkünfte etwas günstiger.
Die gutmütige Art
Wohltätigkeitsorganisationen haben grundsätzlich begrenzte Startplätze, die sie an ihre Läufer vergeben.
Der Haken an der Sache?
Man muss selbstverständlich Spenden sammeln, um auch sicher im Charity-Team dabei zu sein.
So haben die Läufer für das "Team for Kids" nur dann einen garantierten Startplatz erhalten, wenn sie mindestens 3.000 Dollar gesammelt haben.
Bevor du also eine begehrte Startnummer für den New York Marathon erhältst, musst du vorher viele Klinken geputzt oder einen großzügigen Sponsor gefunden haben.
Die kostspielige Art
Geld regiert die Welt.
Die Weisheit ist bekannt und gilt natürlich auch für die Teilnahme am New York Marathon.
Im Internet finden sich zahlreiche Veranstalter von Laufreisen – das sagenumwobene Event in der US-amerikanischen Metropole darf im Portfolio natürlich nicht fehlen.
Mit den entsprechenden finanziellen Mitteln kann sich also jeder Läufer den Traum vom New York City Marathon erfüllen.
Man bucht seine Marathonreise und sichert sich so Rahmenprogramm, Hotel und natürlich den Startplatz.
Die Bib kostet dann deutlich mehr (ab 599 Euro).
Zudem müssen die Flüge selbst organisiert werden.
Im Großen und Ganzen starten die Kosten für die 5-tägige-Marathonreise bei 3.000 Euro und haben noch oben hin fast keine Obergrenze.
Das hängt ganz davon ab, welche Art von Zimmer und welche Extras (Stadtrundfahrt, Verlängerungstage, zusätzliche Services, Anschlussreise etc.) du sonst noch buchst.

Ein ungutes Gefühl
Wer schonmal beim Marathon in Berlin gestartet ist, weiß um die Abläufe zum Abholen der eigenen Startnummer.
Die Marathon-Messe in New York lässt das Major-Event der deutschen Hauptstadt allerdings wie ein Volkslauf aussehen.
Bereits in den frühen Stunden des Freitagmorgen sind die Messe-Hallen zum Bersten gefüllt.
Der Eingang zur Laufmesse wird in zwei Schlangen gewährt – der obligatorische Sicherheitscheck ist dabei inkludiert.
In der Menschenmasse höre ich verschiedenste Nationalitäten raus: Deutsch, Russisch, Chinesisch, Italienisch, Norwegisch.
Läufer aus allen Teilen der Welt sind in den Big Apple gereist, um durch die "Five boroughs" – die fünf großen Regierungsbezirke – der Metropole zu laufen.
Da ich kein großer Freund von Laufmessen bin, habe ich meine Bib auf direktem Wege abgeholt, um den Menschenmassen schnellstmöglich wieder zu entfliehen.
Allerdings wissen die Amerikaner genau, wie sie Leute zum Kauf von Merchandise bewegen können.
Denn um die Messehallen zu verlassen, wird man durch einen riesigen "Pop-Up-Store" des Hauptsponsors geschleust.
Von Bekleidung, über Cheering-Ausrüstung bis hin zu Tassen und Co – auf dieser Laufmesse gibt es nichts, was nicht im New-York-City-Marathon-Design gebranded ist.
Der Andrang auf diese Fan-Artikel ist mindestens genauso groß wie auf die begehrten Startplätze.
Verständlich, schließlich will man ein Läufer-Souvenir ergattern, wenn man schonmal das Glück hatte beim weltweit größten City-Marathon am Start zu stehen.
Meine Kaufbereitschaft ist kleiner Null – das liegt mitunter aber auch an der Tatsache, dass ich mich zwei Tage vor dem Lauf durch die Metropole nicht ganz fit fühle.
Zwiegespalten
Tabletten, Ruhe und ein langer Schlaf helfen natürlich nicht.
Abgeschlagenheit, Appetitlosigkeit, Kopf- und Gliederschmerzen – mich hats voll erwischt.
Zu allem Überfluss fällt auch der Corona-Test positiv aus.
Bis auf einen Besuch im Broadway Musical – selbstverständlich mit FFP2-Maske – fällt der Tag vor dem Marathon für mich ins Wasser.
Unter normalen Umständen wäre es ohnehin wichtig, die Beine vor dem Wettkampf zu schonen.
COVID aber über zwei Nächte loswerden?
Das kriegen nur Staatsoberhäupte und wirklich wichtige Menschen hin.
Erneut befinde ich mich im inneren Monolog, ob ich die 42,195 Kilometer am nächsten Tag wirklich laufen möchte.
Die Entscheidung zu treffen, wäre um ein Vielfaches leichter, befände ich mich in Deutschland.
In dem Fall würde ich die Laufschuhe selbstverständlich nicht schnüren.
Den Infekt zu verschleppen und eine Herzmuskelentzündung zu riskieren, ist grob fahrlässig.
Doch ich befinde mich aktuell nicht in Deutschland, sondern 6.000 Kilometer von Zuhause entfernt.
Der niedrige vierstellige Betrag, den ich für diese Laufreise bezahlt habe, schwebt über mir wie das Schwert des Damokles.
Ich bin nicht bereit, dieselben Kosten ein Jahr später nochmal zu zahlen.
Es ist also beschlossene Sache.


New York, New York
Am Race-Day reisst mich der schrille Alarm meines Smartphones aus dem Bett.
Der New York Marathon ist ein Rennen wie kein anderes – allein der Weg zur Startlinie ist außergewöhnlich.
Zunächst bringt mich die Metro zum Fähranleger in "Lower Manhattan".
Bereits hier feuern freiwillige Helfer die Menschenmassen frenetisch an.
Die Fähre bringt uns Läufer dann von Manhattan nach Staten Island – auf dem Weg zum Startbereich ist die Freiheitsstatue natürlich das absolute Highlight.
Auf der Insel an der Ostküste der Vereinigten Staaten von Amerika ist das Ziel – besser gesagt, der Startbereich – allerdings noch lange nicht in Sicht.
Die ikonischen, gelben Schulbusse shuttlen die Teilnehmer schlussendlich zum Start in die Nähe der berühmten "Verrazzano" Brücke.
Der komplette Transfer von Hotel bis an die Startlinie dauert rund 90 Minuten.
Kein Wunder also, dass sich im Startbereich bereits viele Läufer aufhalten, die deutlich später starten als ich – sie wollen nichts dem Zufall überlassen.
Eine wichtige Information für alle potenziellen Teilnehmer.
Beim New York Marathon wird die "Dropbag" am Vortag im Central Park abgegeben.
Heißt im Umkehrschluss: Man hat im Startbereich keine Möglichkeiten wärmende Bekleidung zu verstauen und in den Zielbereich transportieren zu lassen.
Die Teilnehmer halten sich mit ausgedienten Jogging-Anzügen warm, alte Fitnessmatten machen das Warten erträglich, Bücher und Magazine verkürzen die Zeit bis zum Start.
Beim New York Marathon sieht man Dinge, die man kurz vor einem Lauf-Wettkampf sonst sicherlich nicht sieht.
In meiner "Wave" fühle ich mich deplatziert.
Meine Zielzeit hatte ich optimistisch mit 2:40h angegeben – um mich herum sind also die ambitionierten Athleten, die zwölf harte Wochen Vorbereitung hinter sich gebracht haben, nur um ein paar Minuten oder gar Sekunden von der eigenen Bestzeit zu kratzen.
Der Welthit "New York, New York" von Frank Sinatra schickt uns auf die Strecke, die uns durch die fünf Regierungsbezirke der amerikanischen Metropole führen wird.
Der Marathon startet in "Fort Wadsworth" – einer ehemaligen Befestigungsanlage – auf Staten Island und führt über Brooklyn, Queens und die Bronx zurück nach Manhattan, wo sich das Ziel im Central Park befindet.
Gleich zu Beginn müssen wir den höchsten Punkt der Strecke, die "Verrazzano Bridge" mit ihrer Spannweite von drei Kilometer, "erklimmen".
Danach führt die Strecke durch Brooklyn und zunächst schnurstracks geradeaus.
Über die "Pulaski Bridge", auf deren Auffahrrampe sich der Checkpunkt für den Halbmarathon befindet, geht es nach Queens.

Von diesem Stadtteil gelangt man auf die "Queensboro Bridge", die nach Manhattan und auf die "First Avenue" führt.
Hier laufen wir wieder knappe sechs Kilometer gen Norden und über die "Willis Avenue Bridge" in die Bronx.
Die letzte Brücke, die "Madison Avenue Bridge" führt zurück nach Manhattan, wo wir durch den Stadtteil Harlem auf die Fifth Avenue laufen.
Die wohl bekannteste Straße der Welt zeichnet sich durch Ladenmieten von umgerechnet 13.000 Euro pro Quadratmeter aus – entsprechend finden sich hier ausschließlich "Flagship-Stores" und Luxus-Marken.
Während des gesamten Wettkampfs macht sich das Adrenalin in meinen Adern bemerkbar.
Weder das lädierte Sprunggelenk noch die COVID haben spürbare Auswirkungen auf meine sportliche Performance.
Eigentlich läuft es beschissen
Allerdings kämpfe ich mit Magen-Darm-Problemen.
Ein Novum.
Denn normalerweise hält mein Magen ein Marathon problemlos Stand.
Ich habe allerdings den Fehler gemacht und am Freitag vor dem Marathon Abführtropfen genommen.
Nach längeren Reisen habe ich häufiger Probleme mit der Verdauung.
Es konnte ja niemand wissen, dass das Zeug sich so lang in meinem Körper hält.
Mein erster Dixie-Stop folgt schon nach zwölf Kilometern.
Der zweite nach 24.
Der dritte nach 32.
Zum Glück hat die Stadt für genügend Toiletten gesorgt.
Und glücklicherweise halten die tobenden Fans am Straßenrand den Epinephrin-Spiegel auf einem konstant hohen Level.
Teilweise erlebe ich Cheering-Szenarien, die man sonst nur von Berg-Etappen der Tour de France kennt.
Die begeisterte Menge dringt soweit auf die Laufstrecke, dass die Marathon-Teilnehmer förmlich durch einen Zuschauer-Kanal laufen.
Die Streckenführung an sich ist kein besonderes Highlight, die Stimmung beim New York City Marathon aber kaum zu überbieten.
Der legendäre Zieleinlauf im Central Park wird für mich nach einem zähen Kampf nach rund vier Stunden sichtbar, wo ich mir die hart erarbeitete Finisher-Medaille völlig erschöpft um den Hals hängen lasse.
Den Blick hoffnungsvoll in die Zukunft gerichtet.
Denn schon Sinatra wusste: „If you make it here, you make it anywhere!“

Die letzten Gedanken
Dieser Race-Report soll kein Plädoyer dafür sein, einen Marathon krank zu laufen.
Das ist gesundheits- und unter Umständen auch lebensgefährlich.
Dessen bin ich mir bewusst.
Doch wie gesagt.
Solch eine Laufreise muss man sich auch erstmal leisten können.
Wer nicht so viel auf der hohen Kante hat, wird es sich zweimal überlegen, ob er den Marathon nicht doch irgendwie finishen kann.
Die wichtigste Erkenntnis ist mein persönlicher Schutz in den Tagen vor einem wichtigen Wettkampf.
Selbst wenn keine Maskenpflicht mehr besteht, ist das Tragen einer FFP-2-Maske absolut sinnvoll.
Schließlich hast du in die Laufreisen nicht nur Geld, sondern auch Schweiß und Blut investiert.
Das aufs Spiel zu setzen und sich eine mögliche PB und auch den gesamten Trip zu versauen, kannst du durch das Tragen einer Maske verhindern.
Bitte tut mir den Gefallen:
Macht es mir nicht nach.
Achtet auf eure Gesundheit und auf euer Körpergefühl.
Das gilt sowohl für Veranstaltungen im Aus- als auch im Inland!