Unsere moderne Beschleunigungsgesellschaft gibt dir das Gefühl dauerhaft unter Zeitdruck zu stehen.
Im historischen Vergleich hast du aber heutzutage mehr Zeit denn je.
Doch wie kannst du Job, Familie, Freunde und Lauftraining möglichst effizient unter einen Hut bringen?
In diesem Artikel
Mal setzt sie dich unter Druck.
Mal weißt du nichts mit ihr anzufangen.
Doch unaufhaltsam rast sie dir davon.
Sie ist dein bester Freund und gleichzeitig dein ärgster Feind.
Denn nach ihr wird alles bemessen.
Die Zeit.
Ob Laufgeschwindigkeit (Kilometer pro Minute), Time on Feet (die Dauer einer Trainingseinheit unabhängig der zurückgelegten Distanz) oder die ideale Regenerationszeit.
Alles lässt sich in Sekunden, Minuten oder Stunden übersetzen.
Der Faktor Zeit spielt allerdings nicht nur während des Trainings eine Rolle.
Denn viel häufiger als wie schnell oder wie lang stellt sich die Frage nach dem wann.
Eine Frage der Priorität
"Ich würde ja gerne viel öfter laufen gehen, aber mir fehlt einfach die Zeit dafür!“
Ein Satz, den ich immer wieder höre und bei dem sich mir immer wieder die Nackenhaare aufstellen.
Vor 5.000 Jahren, als Menschen noch Jäger und Sammler waren und tatsächlich ums Überleben kämpfen mussten, war das sicherlich ein gutes Argument.
Heute, in Zeiten von flexiblen Arbeitszeiten und Home-Office darf die Zeitkomponente schlichtweg keine Ausrede mehr sein.
Jedem von uns stehen 24 Stunden pro Tag zur Verfügung.
Es liegt ganz in deiner Macht zu entscheiden, wie du diese 1.440 Minuten nutzt.
Wenn du also nach einem anstrengenden Arbeitstag nach Hause kommst und auf der Couch versackst, ist das vollkommen in Ordnung.
Dann darf Zeitmangel jedoch nicht als Argumentationsgrundlage dienen.
Wie sagte Lucius Annaeus Seneca so schön?
Es ist nicht zu wenig Zeit, die wir haben. Es ist zu viel Zeit, die wir nicht nutzen.
Im Jahr 2016 belegte Anja Scherl den dritten Platz beim Hamburg-Marathon.
Mit einer Zeit von 2:27:50 sicherte sich die oberpfälzische Läuferin gleichzeitig die Teilnahme bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro.
Das Faszinierende an dieser Anekdote?
Scherl arbeitete während ihrer gesamten Vorbereitung noch als Softwareentwicklerin in Vollzeit.
Dabei musste sie sogar täglich eine Stunde zur Arbeit pendeln.
Die Läuferin aus Regensburg hat damit eindrucksvoll bewiesen, dass sich professionelles Training, Vollzeitjob sowie Familie und Freunde miteinander vereinbaren lassen.
4 Tipps für ein besseres Zeitmanagement
Hinter dem erfolgreichen Zeitmanagement steckt jedoch wesentlich mehr als streng durchgetaktete Tage.
Willst du deinen Arbeits-, Familien- und Lauf-Alltag besser in der Griff bekommen, solltest du dir die folgenden Prinzipien zu Herzen nehmen.
Denn sie zu befolgen, spart nicht nur wertvolle Zeit.
Es erhöht auch deine Lebensqualität.
Setz dir Ziele
Egal, ob du einfach häufiger laufen oder deine alte Bestzeit knacken willst.
Denn ohne konkrete Zielsetzung irrst du planlos durch die Gegend.
Hast du hingegen ein klar formuliertes Ziel vor Augen, weißt du immer, wofür du trainierst.
Somit hat jede Trainingseinheit einen Sinn.
Zudem schaffst du dir mit einem Ziel in der Regel genügend Freiraum, um eine bestimmte Absicht zu erreichen.
Entwickel Routinen
Es ist sinnvoll, persönliche Routinen als festen Bestandteil des Alltags zu entwickeln.
Das strukturiert nicht nur das eigene Leben, es verhindert auch unnötige Stresssituationen.
Denn mit der Zeit werden Routinen zur Gewohnheit, die nahezu automatisiert ablaufen.
Bevor du dich versiehst, schnürst du deine Laufschuhe an jedem zweiten Tag direkt nach der Arbeit.
Werde zum Turnschuhpendler
Sollte es dein Arbeitsweg zulassen, kannst du das Pendeln und das Lauftraining sinnvoll miteinander kombinieren.
Nimm einfach deine Laufklamotten mit zur Arbeit und laufen nach Feierabend direkt nach Hause.
Falls dein Büro über Duschen verfügt, kannst du natürlich auch direkt von zu Hause zur Arbeit laufen.
Oder du absolvierst in der Mittagspause eine kleine Laufsession.
Wofür du dich auch entscheidest.
Deine Zeit nutzt du auf diese Weise so effizient wie nur möglich.
Eliminiere Zeitkiller
Facebook, Instagram und Co sind wahre Zeitfresser.
Tu dir selbst den Gefallen und lass dein Handy nach der Arbeit in der Tasche.
Statt die neusten Bilder und Beiträge abzuchecken und in die glamouröse Welt der Lauf-Influencer einzutauchen, solltest du lieber direkt in die eigenen Laufschuhe springen.
Bleib gelassen
Die Jäger-und-Sammler-Zeiten sind schon lange vorbei.
Historisch gesehen, steht dir also wesentlich mehr Zeit zur Verfügung.
Und dennoch fühlt es sich häufig so an als sei Zeit eine knappe Ressource.
Du hetzt von einem Meeting in das nächste.
Versuchst Fluten von E-Mails zu kontrollieren.
Bist dank Always On jederzeit für jedermann erreichbar.
Und bürdest dir zudem noch freiwillig den Freizeitstress auf.
Das Arbeitsleben, Bildungsprozesse, die Unterhaltungsindustrie.
Überall zeigen sich Beschleunigungstendenzen.
Der Weg zum erfolgreichen Zeitmanagement – unabhängig ob bei der Arbeit oder beim Sport – ist der Schritt zurück zur Gelassenheit.
Das Reduzieren von Stressfaktoren sollte dir also am Herzen liegen.
Schließlich kannst du ungestresst eine höhere Leistung abrufen.
Ein Trainingsplan ist für Läufer zwar ein wertvolles Instrument, sollte jedoch niemals das eigene Leben bestimmen.