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31. März 2021 // #
Zuletzt geändert am 24. September 2021

Laufschuh-Test: ASICS Metaspeed Sky

Laufschuh-Test: ASICS Metaspeed Sky

Disclaimer:
Für diesen Test hat mir ASICS den Metaspeed Sky zur Verfügung gestellt. Dies hatte jedoch keinen Einfluss auf den Inhalt meines Testberichts. Alle Aussagen stellen meine persönlichen Erfahrungen und Meinungen zum Metaspeed Sky dar.

Der Metaspeed Sky auf einen Blick

  • 185 g bei einer Laufschuhgröße von 42
  • Sprengung von 5mm
  • Durchgehende Carbonfaserplatte
  • Konzipiert, um die Schrittlänge zu erhöhen

Biest.

Nicht das lästige, unangenehme Tier oder den durchtriebenen, gemeinen Menschen.

Sondern der positiv gemeinte Ausdruck, wenn man von etwas so beeindruckt ist, dass man es kaum in Worte fassen kann.

Und vor allem kaum bändigen kann.

Exakt dieses Wort beschreibt den brandneuen Metaspeed Sky von Asics wohl am besten.

Lange hat der japanische Sportartikelhersteller an der Weltneuheit gefeilt.

Und jetzt ist er endlich auf dem Markt.

Was den Metaspeed Sky auszeichnet, für wen er geeignet ist und warum ich von dem Wettkampfschuh hellauf begeistert bin, liest du in diesem Testbericht.

First Step In

In der letzten Zeit hatte ich viele neue Schuhe an den Füßen.

Und wie das nunmal eben so ist, habe ich mich in einigen Modellen sofort wohlgefühlt, wohingegen ich andere Laufschuhe erstmal einlaufen musste.

Neben dem Adizero Pro von Adidas gehört auch der Asics Metaspeed Sky zu den Schuhen, die sofort wie angegossen gepasst haben.

Der Fersenbereich ist gut gefüttert.

Außerdem schmiegt sich das Obermaterial förmlich an deine Füße.

Und trotz breiter Füße empfinde ich den Metaspeed Sky keineswegs zu eng im Mittelfußbereich.

Allerdings ist die Toebox relativ schmal.

Zumindest fühlt sich der Laufschuh im Vergleich zum Gel-Nimbus Lite 2 im Vorfußbereich etwas enger an.

Die Schuh-Zunge ist recht puristisch.

Hier fehlt jegliche Polsterung.

Es ist also durchaus möglich, dass du Druckstellen auf dem Spann bekommst, wenn du den Laufschuh zu fest schnürst.

Die ersten Schritte mit dem Metaspeed Sky sind ziemlich gewöhnungsbedürftig.

Denn beim Gehen hast du das Gefühl, keinerlei Kontrolle über deine Füße zu haben.

Die Sohle ist so bouncy, dass die eigenen Füße in alle denkbaren Richtungen ausbrechen.

Eins kann ich aber vorweg nehmen.

Die Zwischensohle reagiert beim Laufen vollkommen anders.

Federleichte Zwischensohle

Der Metaspeed Sky von Asics ist so konzipiert, dass der Laufschuh den persönlichen Laufstil unterstützt.

Dabei soll der Schuh die ultimative Antwort auf die Frage liefern:

Wie werde ich schneller?

Das hat Asics zum Anlass genommen, an der Stellschraube Schrittlänge zu drehen.

Im hauseigenen Institute of Sport Science (ISS) hat Asics herausgefunden, dass die Wettkampfschuhe, mit denen die schnellsten Athleten der Welt laufen, nur für einen bestimmten Läufer-Typ die optimale Wahl sind.

Asics bezeichnet diese Sportler als Stride-Läufer.

Diese haben einen raumgreifenden Schritt, einen gut ausgeprägten Knie-Hub und eine aufrechte Haltung, wodurch sie problemlos ein hohes Tempo laufen können.

Aus den Untersuchungen von Asics geht jedoch auch hervor, dass diese Wettkampfschuhe die sogenannten Cadence-Läufer nicht optimal unterstützen.

Diese Sportler zeichnen sich durch einen frequenzbetonten Laufstil mit kürzeren und flachen Schritten aus.

Sofern dieser Läufer-Typ das Tempo anziehen will, muss er sowohl die Schrittlänge als auch die -frequenz steigern.

Und hier kommt der Metaspeed Sky ins Spiel.

Denn der Laufschuh soll dich schneller machen, indem er deine Schrittlänge erheblich verlängert.

Das trifft natürlich nur zu, wenn du auch ein sogenannter Stride-Läufer bist.

Solltest du dich eher zu den Cadence-Läufern zählen, dann musst du dich noch etwas in Geduld üben.

Denn für diesen Läufertyp hat Asics den Metaspeed Edge konzipiert.

Dieser ist jedoch erst ab dem 04. Juni 2021 erhältlich.

Aber zurück zum Metaspeed Sky.

Denn der ist mit der FF Blast Turbo Zwischensohle ausgestattet.

Das ist das leichteste und federndste Dämpfungsmaterial, was Asics momentan zu bieten hat.

Natürlich soll es auch super reaktiv sein.

Dazu aber später mehr.

Außerdem besitzt der Metaspeed Sky eine durchgehende Carbonfaserplatte, die dich gleichzeitig stabilisieren, aber auch nach vorne drücken soll.

Abgerundet wird der Schuh durch sein Obermaterial.

Das soll nicht nur den Tragekomfort erhöhen, sondern auch die Aerodynamik beim Laufen verbessern.

Die Zwischensohle aus dem FF Blast Turbo Dämpfungsmaterial ist gleichzeitig federleicht und dynamisch

Mesh Upper mit herkömmlicher Laschenkonstruktion

Die Aerodynamik des Metaspeed Sky greife ich direkt mal auf.

Denn tatsächlich wirkt der Laufschuh sehr schnittig.

Das liegt jedoch eher an der stark gekrümmten Fußspitze als an dem eigentlichen Obermaterial des Laufschuhs.

Denn das Mesh Upper macht auf mich einen recht neutralen Eindruck.

Im Gegensatz zum Adidas Adizero Pro ist es wesentlich blickdichter.

Beim Laufen im Regen wirst du mit dem Metaspeed Sky trotz allem recht schnell nasse Füße bekommen.

Fairerweise muss man aber auch sagen, dass Wettkampfschuhe keinen Anspruch auf Wasserfestigkeit erheben.

Dafür trägt sich der Metaspeed Sky aber super angenehm.

Der Laufschuh sitzt ziemlich eng am Fuß und bietet somit einen ausgezeichneten Halt bei jedem Tempo.

Anders als beim Carbon X von Hoka One One oder dem Adizero Pro von Adidas setzt Asics noch auf eine herkömmliche Laschenkonstruktion.

Heißt: Die Schuh-Zunge ist nicht mit dem Obermaterial vernäht.

Das ist jetzt aber weder ein Vor- noch ein Nachteil beim Metaspeed Sky.

Allerdings könnte die Lasche etwas besser gefüttert sein.

Denn die Schnürsenkel kannst du deutlich auf deinem Spann spüren.

Wettkampfschuh mit hohem Tragekomfort

Es ist immer wieder interessant, wie sehr sich das Tragegefühl zwischen Gehen und Laufen unterscheidet.

Ich trage den Metaspeed Sky während ich diese Zeilen schreibe.

Dabei bemerke ich den Laufschuh an meinen Füßen überhaupt nicht.

Nichts zwickt.

Nichts drückt.

Nichts wirkt unangenehm.

Und trotzdem.

Nach drei Läufen und knapp 50 Kilometer habe ich zwei fiese Blasen an der linken Hacke bekommen.

Möglicherweise war meine Ferse aber auch schon vorbelastet.

Nach dem Laufen mit dem Adizero Pro hatte ich bereits über Wundstellen im Rückfußbereich geklagt.

Denn eigentlich ist der Metaspeed Sky ordentlich gepolstert.

Und im Gegensatz zum Adizero Pro hat der Wettkampfschuh von Asics auch keine harten Kanten an den Stellen, an denen das Obermaterial vernäht ist.

Sehr wahrscheinlich liegt die Problematik also an meiner blasenempfänglichen Ferse.

Solltest du einen festen Sitz im Fersenbereich bevorzugen, lässt sich der Metaspeed Sky dank Marathon-Schnürung problemlos an deine individuellen Bedürfnisse anpassen.

Der Tragekomfort bleibt dabei nicht auf der Strecke.

Der Fersenbereich des Metaspeed Sky ist gut gefüttert. Trotzdem musste ich den Schuh erstmal einlaufen

FF Blast Turbo Zwischensohle für mehr Vorwärtsdrang

Die extrem weiche Mittelsohle fällt beim ersten Tragen sofort auf.

Dabei hast du ein super instabiles Gefühl.

Denn der Metaspeed Sky unterstützt das Fußgelenk nicht, wodurch du mit dem Schuh relativ wackelig auf den Beinen stehst.

Schuld daran ist vermutlich die relativ hohe Zwischensohle, die den Metaspeed Sky wie ein Plateauschuh anmuten lässt.

Aber an diesem ersten Geh-Gefühl solltest du dich keineswegs aufreiben.

Der Metaspeed Sky zeigt sein wahres Gesicht nämlich erst beim Laufen.

Das extrem federnde Dämpfungsmaterial katapultiert dich bei jedem Schritt förmlich nach vorne.

Bei einer hohen Laufgeschwindigkeit ist das natürlich vorteilhaft.

So wirkt das hohe Tempo nicht ganz so kräftezehrend.

Solltest du den Metaspeed Sky aber bei einem ruhigen Dauerlauf tragen, wird es schwierig die Pace zu halten.

Denn mit dem neuen Laufschuh von Asics musst du einfach schnell laufen.

Schließlich ist er genau dafür gemacht.

Auffällig sind die Performance-Unterschiede auf den verschiedenen Untergründen.

Auf Schotter- und Waldwegen ist mir das Laufen definitiv schwerer gefallen, weil die weiche Sohle des Metaspeed Sky den Aufprall auf dem weichen Waldboden schluckt, statt in Vorwärtsenergie zu wandeln.

Der Metaspeed Sky ist also ein absoluter Straßenschuh.

Er performt am besten auf harten, asphaltierten Untergründen.

Mit dem Metaspeed Sky kannst du bestimmt auch langsam laufen. Er ist aber für schnelle Wettkämpfe konzipiert

Außensohle mit Schwächen

Zur Außensohle kann ich leider noch nicht allzu viel sagen.

Dafür fehlen mir die Erfahrungswerte bei unterschiedlichen Wetterbedingungen.

Den Metaspeed Sky bin ich bisher ausschließlich auf trockenen Straßen gelaufen.

Und da ist mir nichts Negatives aufgefallen.

Allein auf Schotterwegen hat der neue Laufschuh von Asics seine Schwierigkeiten.

Jeder Schritt gleicht hier einem durchdrehenden Reifen beim Auto.

Laut Hersteller ist die ASICSGRIP Außensohle aber nicht nur federleicht, sondern auch extrem haltbar.

Bei der Haltbarkeit habe ich allerdings meine Zweifel.

Nach einem kurzen Waldabschnitt hat sich ein recht kleiner und stumpfer Ast in meine Sohle gebohrt und ein Loch hinterlassen.

Von der Beschaffenheit des Laufschuhs ausgehend, befürchte ich einen relativ schnellen Abrieb der Außensohle.

Das werde ich weiterhin im Blick halten und diesen Artikel entsprechend aktualisieren.

Ganz eindeutig: Die Sohle des Metaspeed Sky ist nichts für nasse Straßen

Die Stärken des Metaspeed Sky

Das Laufgefühl ist die größte Stärke des Metaspeed Sky.

Denn auch bei hohem Tempo fühlt sich jeder Schritt sehr leicht an.

Tatsächlich hast du das Gefühl über die Straße nur so zu fliegen.

Von der Landung über das Abrollen bis zum Abstoßen.

Die ganze Laufbewegung fühlt sich mit dem Metaspeed Sky extrem rund an.

Und dabei ist der Laufschuh von Asics ja eigentlich für die Läufer konzipiert, die einen raumgreifenden Schritt und einen ausgeprägten Kniehub haben.

Ich hingegen zähle mich eher zu den Läufern, die viele kleine Schritte machen.

Aber selbst mit meinem Laufprofil komme ich mit dem Metaspeed Sky bestens zurecht.

Der Schuh gefällt mir sogar so gut, dass er jetzt vermutlich mein neuer Begleiter bei Wettkämpfen wird.

Dabei spielt das Gewicht des Metaspeed Sky natürlich eine ausschlaggebende Rolle.

Gerade einmal 185 Gramm bringt der Laufschuh auf die Wage.

In Kombination mit der federnden Zwischensohle könnte der Metaspeed Sky mir entscheidende Vorteile auf den letzten Kilometern eines Marathons bringen.

Aber das wird die Zukunft zeigen.

Die Schwächen des Metaspeed Sky

Carbonfaserplatten in Laufschuhen sind schon lange kein Trend mehr.

Natürlich behauptet jeder Laufschuh-Hersteller, dass seine Modelle mit Carbon schneller machen und der Läufer später ermüdet.

Und wissenschaftliche Studien sind meist auch von den Sportartikel-Herstellern finanziert und somit nicht objektiv.

Tatsächlich lässt sich die beschleunigende Wirkung solcher Carbon-Schuhe aber an den Bestenlisten ablesen.

Während 2017 gerade einmal vier Männer unter 2:05 Stunden auf der Marathon-Distanz gelaufen sind, waren es zwei Jahre später schon 17 Läufer.

Eine Frau lief 2016 den Marathon unter 2:20 Stunden.

Drei Jahre später schafften das zwölf weitere Athletinnen.

Außerdem wurden die Weltrekorde in allen gängigen Straßenwettbewerben verbessert.

Aber was hat das jetzt mit der Schwäche vom Metaspeed Sky zu tun?

Das Problem sind nicht die positiven Eigenschaften.

Das Problem sind sowohl der Kosten-Nutzen-Faktor als auch die Nachhaltigkeit solcher Wettkampf-Schuhe.

Denn für 250 Euro kriegst du zwar einen Laufschuh, mit dem du eine neue persönliche Bestzeit in den Asphalt brennst.

Allerdings liegt die Haltbarkeit von Wettkampf-Schuhen bei höchstens 350 Kilometer.

Heißt im Umkehrschluss, dass du pro gelaufenen Kilometer knapp 70 Cent zahlst.

Ein gefährlicher, leistungsorientierter und unnachhaltiger Trend.

Letztendlich musst du aber natürlich selber entscheiden, ob du für eine mögliche neue Bestzeit so viel Geld ausgeben willst.

Changing The Game

Abgesehen vom Preis-Leistungsverhältnis des Metaspeed Sky bin ich von dem neuen Laufschuh hellauf begeistert.

Der Schuh beeindruckt durch sein extrem ausgeprägtes Laufgefühl, das ich bisher in keinem anderen Modell wahrgenommen habe.

Und auch die Passform überzeugt.

Trotz meiner platten, breiten Füße fühlt sich der Metaspeed Sky an den Außenkanten nicht zu schmal an.

Allein die Toebox könnte etwas breiter sein.

Allerdings muss ich hierbei noch etwas mit der Größe meiner Asics-Schuhe experimentieren.

Möglicherweise ist mir der Metaspeed Sky auch einfach einen Ticken zu klein.

Das beeinträchtigt jedoch nicht den hohen Tragekomfort des Metaspeed Sky.

Für einen Wettkampf-Schuh ist das neuste Asics-Modell nicht nur federleicht, sondern auch super bequem.

Untypisch für Wettkampf-Schuhe, weil sich diese Laufschuhe eher auf Funktionalität fokussieren und der Tragekomfort dabei gerne mal vergessen wird.

Und wo wir gerade beim Thema sind.

Klar ist natürlich auch, für wen sich der Metaspeed Sky eignet.

Du könntest mit dem Laufschuh sicherlich langsam laufen.

Selbst wenn du dich dafür regelmäßig bremsen musst, da dich der Schuh nahezu ungebremst nach vorne drückt.

Aber das volle Potenzial des Laufschuhs schöpfst du natürlich bei Wettkämpfen und schnellen Läufen aus.

Der neue Metaspeed Sky könnte tatsächlich ein echter Game-Changer sein.

Allerdings musst du für dich selbst entscheiden, ob du das Geld für den Schuh von Asics in die Hand nehmen willst.


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Robin
Laufen und Schreiben sind meine absolute Leidenschaft. Als ausgebildeter Ausdauercoach, Content-Creator und Chefredakteur helfe ich dir, deine Ziele zu erreichen. Zudem halte dich auch über die aktuellen Neuigkeiten aus der Laufszene und über das neuste Running-Equipment auf dem Laufenden. Ob schnelle 5k oder lange 100 Kilometer, ob auf der Straße, in den Bergen oder in der Wüste – ich fühle mich auf allen Strecken und in jedem Gelände wohl.

2 comments on “Laufschuh-Test: ASICS Metaspeed Sky”

    1. Moin Marcus,
      meiner hat ungefähr genauso viel drauf – bislang kann ich keine Material-Mängel erkennen. Das Dämpfungsmaterial ist auch noch ordentlich, allerdings würde ich den Schuh nicht länger als 400-500 Kilometer tragen.

      Beste Grüße
      Robin von runnersfinest.de

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