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15. August 2020 // #
Zuletzt geändert am 16. September 2021

Laufschuh-Test: Mizuno Wave Rider Neo

Laufschuh-Test: Mizuno Wave Rider Neo

Disclaimer:

Für diesen Test hat mir Mizuno den Wave Rider Neo zur Verfügung gestellt. Dies hatte jedoch keinen Einfluss auf den Inhalt meines Testberichts. Alle Aussagen stellen meine persönlichen Erfahrungen und Meinungen zum Wave Rider Neo dar.

Der Wave Rider Neo auf einen Blick

  • Gewicht: 279g bei einer Laufschuhgröße von 42
  • Sprengung von 12mm
  • Zwischensohle mit neuster Mizuno Enerzy Dämpfungstechnologie
  • Preis: 170 Euro

Soft und Bouncy – unter diesem Motto will Mizuno neue Maßstäbe in der Sportindustrie setzen.

Die neusten Laufschuhmodelle der japanischen Multisportbrand sind deshalb mit der brandneuen und bahnbrechenden Mizuno Enerzy Dämpfungstechnologie ausgestattet.

Dieses Dämpfungsmaterial soll deutlich komfortabler als herkömmliche Sohlenmaterialien sein und dank seiner einzigartigen Rebound-Eigenschaften maximale Dämpfung und eine hohe Energierückgabe versprechen.

Für diesen Testbericht habe ich das neuste Laufschuhmodell ausführlich auf den Prüfstand gestellt.

Ob der Wave Rider Neo auch wirklich alle Läufer-Wünsche erfüllt, liest du in diesem Artikel.

Das sagt Mizuno

Der Wave Rider Neo ist ein neuer Stern am Laufschuh-Himmel.

Das Wort neo kommt dabei aus dem altgriechisch und bedeutet soviel wie neu, jung, aber auch ungewöhnlich oder revolutionär.

Revolutionär ist jedoch nicht nur die innovative Mittelsohle mit Mizuno Enerzy Dämpfungstechnologie.

Der Enerzy Fersenkeil ist ebenso neu und verleiht dem Wave Rider Neo seine softe und federnde Dämpfung und die hohe Energierückgabe.

Darüber hinaus besitzt der neuste Laufschuh einen angenehmen Tragekomfort bei ausreichend Stabilität.

Das zumindest sind die harten Fakten aus der Produktbeschreibung des japanischen Schuhherstellers.

Laschenloses Schuh-Design

Schon der Carbon X-SPE von Hoka One One setzt auf die sogenannte Bootie-Konstruktion.

Und genau wie der französische Konkurrent, verzichtet auch Mizuno beim Wave Rider Neo auf eine Schuh-Zunge.

Was den Tragekomfort betrifft, so geht der Trend also eindeutig in die laschenfreie Gestaltung der Laufschuhe.

Tatsächlich verbessert dieses Design aber auch das Tragegefühl.

Denn ohne eine Zunge trägt sich der Schuh wie eine Socke am Fuß.

Da kann nichts störende Falten werfen und da muss am Laufschuh auch nichts nachträglich angepasst oder verschoben werden.

Besonders hervorheben möchte ich an dieser Stelle die üppig gefütterte Ferse des Wave Rider Neo:

Bei keiner meiner Läufe hatte ich das Gefühl, dass sich Blasen an meinen Hacken bilden.

Dem wirkt die Konstruktion des Schuhs bereits entgegen.

Denn der Fersenbereich des Wave Rider Neo ist deutlich höher als bei herkömmlichen Laufschuhen.

Es gibt jedoch auch Abzüge in der B-Note.

Dem Wave Rider Neo fehlt ein zusätzliches Schnürsenkelloch.

Der Laufschuh lässt sich somit nicht mit der Marathon-Schnürung binden.

Der neuste Laufschuh von Mizuno ist zwar bequem, er könnte im Fersenbereich allerdings deutlich fester sitzen.

Das nahtlos gewebte Obermaterial ist äußerst puristisch.

Beim Laufschuh sind keine überflüssigen Plastik-Teile verbaut, wodurch der Schuh an Gewicht spart.

Im Vorfuß-Bereich verspricht der Wave Rider Neo eine gute Ventilation.

Denn 25 kleine Löcher sorgen für ausreichend Atmungsaktivität.

Durch die laschenlose Konstruktion des Wave Rider Neo trägt sich der Schuh wie eine Socke

Brandneue Dämpfungstechnologie

Wie bereits mehrfach beschrieben, ist im neuen Wave Rider Neo die Mizuno Enerzy Dämpfungstechnologie verbaut.

Verglichen mit dem Cloudflash oder Cloudrush von ON ist die Mittelsohle recht unflexibel.

Dafür ist die Zwischensohle deutlich biegsamer als beim Carbon X-SPE.

Das spiegelt sich direkt im Laufgefühl wieder.

Ob über den Vor-, den Mittel- oder den Rückfuß – der Wave Rider Neo bleibt durchgehend weich.

Von dieser weichen Zwischensohle profitieren jedoch nicht nur die Vor- und die Mittelfuß-Läufer.

Der Bounce ist auch deutlich beim Laufen über die Ferse zu spüren.

Der Aufprall mit der Hacke wurde bei meinem Test ordentlich abgefangen.

Wie es sich beim Rückfußlauf allerdings mit der vermeintlichen Energierückgewinnung verhält, kann ich nicht beurteilen.

Dafür ist die Zeit, die ich über die Ferse gelaufen bin, nicht aussagekräftig genug.

Aber apropos Energierückgewinnung.

Aufgrund der aktuellen wettkampffreien Zeit trainiere ich fast ausschließlich meine Grundlagenausdauer.

Tempoläufe oder Intervalle finden in meiner Trainingsplanung zur Zeit keine Beachtung.

Umso interessanter ist deshalb die Tatsache, dass ich einen 5-Kilometer-Lauf mit dem Wave Rider Neo problemlos unter 19 Minuten laufen konnte.

Das Laufgefühl lässt sich dabei zwar als weich, aber nicht schwammig beschreiben.

Du hast mit dem Wave Rider Neo definitiv einen sicheren und stabilen Tritt.

Suchst du hingegen einen harten und direkten Laufschuh, dann bist du hier leider an der falschen Stelle.

Die neuste Enerzy Dämpfungstechnologie sorgt für einen weichen Aufprall und einen federnden Abdruck

Transluzente Außensohle für stärkeren Zehenabsprung

Mizuno beschreibt die Außensohle als transluzent.

Sie soll für einen stärkeren Zehenabsprung und ein erstklassiges Gefühl sorgen.

Da sind sie also wieder: Die klassischen Marketing-Floskeln.

Übersetzen wir das Ganze also mal in verständliches Deutsch.

Transluzent beschreibt die partielle Lichtdurchlässigkeit eines Körpers.

Die Sohle mag dadurch zwar etwas cooler und bunter aussehen – einen positiven Effekt auf das Laufgefühl hat diese Durchsichtigkeit allerdings nicht.

Der stärkere Zehenabsprung bedeutet nichts weiteres als einen kräftigen Abdruck im Vorfuß.

Und das erstklassige Gefühl?

Das ist natürlich äußerst subjektiv.

Ich will die Außensohle des Wave Rider Neo an dieser Stelle aber keineswegs schlechtreden.

Ganz im Gegenteil.

Insbesondere im Vor- und im Mittelfußbereich ist die Sohle ordentlich profiliert.

Dadurch ist sie bei diesen Laufstilen besonders griffig.

Die Außensohle ist so konzipiert, dass sich keine Fremdkörper darunter verfangen können.

Lediglich im Fersenbereich ist ein länglicher Kanal, in dem sich mit viel Pech Steine festsetzen könnten.

Das ist während meiner Testphase aber nie passiert.

Die Sohle des Wave Rider Neo ist sowohl auf Kieswegen, auf (hartem) Waldboden und auf nassem Laub griffig.

Die Außensohle des Wave Rider Neo ist ordentlich profiliert – im Kanal des Fersenbereichs könnten sich allerdings Fremdkörper verfangen

Die Stärken des Wave Rider Neo

Besonders hervorheben, möchte ich das Laufgefühl sowie den Tragekomfort des neuen Wave Rider Neo.

Dein Fuß ist in dem neuen Laufschuh von Mizuno wirklich ausgezeichnet gebettet.

Dank seiner üppigen Polsterung und der erhöhten Fersenkappe trägt sich der Wave Rider Neo nicht nur super angenehm.

Der Laufschuh verhindert auch die Blasenbildung an der Hacke.

Dazu kommt die laschenlose Konstruktion.

Es gibt keine Schuhzunge, die Falten werfen oder den Fuß einschnüren könnte.

Der Wave Rider Neo trägt sich tatsächlich wie eine Socke.

So bleibt der Laufschuh auch bei Longruns, Intervall-Einheiten oder kurzen 5-Kilometer-Tempo-Läufen komfortabel.

Allerdings bedeutet das noch keineswegs, dass sich der Wave Rider Neo auch für schnelle Wettkämpfe eignet.

Denn hier spielt das Dämpfungsmaterial eine große Rolle.

Der neuste Schuh von Mizuno ist weich und flexibel und somit besonders bouncy – also federnd.

Ich persönlich komme gut mit der dynamischen Zwischensohle zurecht.

Klar ist aber auch: Das Laufgefühl lässt sich aufgrund der verschiedenen Vorlieben nur subjektiv bewerten.

Anderen Läufern könnte die Mittelsohle hingegen etwas zu schwammig sein.

Im Gegensatz zum Carbon X-SPE von Hoka One One ist der Wave Rider Neo auch gut für Rückfußläufer geeignet.

Denn der Mizuno Enerzy Fersenkeil und die im Absatz verbaute Mizuno Wave stellen die notwendige Dämpfung und Stabilität beim Lauf über die Ferse sicher.

Insbesondere der Aufprall der Hacke auf den Boden wird durch diese Technologie gut abgefangen.

Der Wave Rider Neo blieb während meiner Testläufe über die Ferse genauso weich und federnd wie beim Laufen über den Mittelfuß.

Keine Chance für Blasen: Die Fersenkappe ist erhöht und üppig gefüttert

Die Schwächen des Wave Rider Neo

Natürlich ist nicht immer alles Gold, was glänzt.

Trotz seines wirklich hervorragenden Komforts und dem angenehmen Laufgefühl, hat der Wave Rider Neo auch einige Optimierungspotenziale.

Fangen wir beim trivialsten Kritikpunkt an:

Dem neusten Laufschuh von Mizuno fehlt das zusätzlich Schnürsenkelloch für die Marathon-Bindung.

Zwar sitzt der Wave Rider Neo im Mittelfußbereich fest und angenehm.

Für meinen Geschmack haben die Fußgelenke aber etwas zu viel Spielraum.

Darüber hinaus hat der neuste Schuh von Mizuno eine recht hohe Sprengung von 12mm.

Beim Laufen ist mir diese Differenz von Absatz- und Vorfußhöhe nicht wirklich negativ aufgefallen.

Es muss an dieser Stelle jedoch erwähnt werden, da hohe Sprengungen den Laufstil mancher Mittel- oder Vorfuß-Läufer ungünstig beeinflussen könnten.

Und leider forciert der Wave Rider Neo den Lauf über die Ferse.

Testergebnis: Solider Schuh für Fersenläufer

Der Wave Rider Neo soll durch seine softe Dämpfung und seiner hohen Energierückgewinnung die Performance des Läufers verbessern.

So zumindest wird der neuste Laufschuh aus dem Hause Mizuno beworben.

Tatsächlich überzeugt der Wave Rider Neo mit einer außergewöhnlich weichen Dämpfung, die man auch beim Lauf über die Ferse deutlich spürt.

Das Problem dabei:

Nicht alle Läufer bevorzugen solch eine weiche Zwischensohle.

Ich bin von der Dämpfung des Wave Rider Neo überzeugt.

Allerdings wandert der Schuh auf einem schmalen Grat zwischen genau richtig und zu schwammig.

Meine Bedenken habe ich jedoch bei der Verbesserung der Performance sowie bei der hohen Energierückgewinnung.

Letzteres konnte ich bei meinen Tests nicht wirklich spüren.

Denn nach meinen Läufen war ich immer etwas müder als nach Einheiten mit Schuhen der Konkurrenz.

Das kann natürlich an unterschiedlichen Faktoren gelegen haben:

Der generelle Grad der Erschöpfung, die Wetterverhältnisse oder das allgemeine Wohlbefinden spielen bekanntlich eine entscheidende Rolle.

Es ist aber auch gut möglich, dass der Wave Rider Neo doch etwas zu weich ist und meine Füße in dem Schuh ordentlich arbeiten müssen.

Darüber hinaus frage ich mich, weshalb Mizuno auf eine Dämpfungstechnologie ohne Carbonfaserplatte setzt.

Schließlich ist Carbon derzeit der Gold-Standard für Laufschuhe.

Alles in allem ist der Wave Rider Neo jedoch ein solider Schuh mit guten Dämpfungseigenschaften.

Vor- oder Mittelfuß-Läufern kann ich den Laufschuh aufgrund der hohen Sprengung von 12mm nur bedingt empfehlen.

Die Sprengung hat meinen Laufstil zwar nicht negativ beeinflusst.

Möglicherweise zwingt der Schuh andere Mittelfußläufer jedoch in den Rückfußlauf.

Hinsichtlich dessen solltest du den Schuh deshalb im Laden deines Vertrauens in jedem Fall vorher Probelaufen.

Fersenläufer hingegen sollten den Wave Rider Neo definitiv auf die Watchlist setzen.

Denn die neuste Mizuno Enerzy Dämpfungstechnologie reduziert nicht nur den Aufprall, sondern katapultiert dich auch aus dem Abdruck.

Aber wie immer gilt:

Mach dir beim Händler auf jeden Fall ein eigenes Bild vom Wave Rider Neo.


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Robin
Laufen und Schreiben sind meine absolute Leidenschaft. Als ausgebildeter Ausdauercoach, Content-Creator und Chefredakteur helfe ich dir, deine Ziele zu erreichen. Zudem halte dich auch über die aktuellen Neuigkeiten aus der Laufszene und über das neuste Running-Equipment auf dem Laufenden. Ob schnelle 5k oder lange 100 Kilometer, ob auf der Straße, in den Bergen oder in der Wüste – ich fühle mich auf allen Strecken und in jedem Gelände wohl.

2 comments on “Laufschuh-Test: Mizuno Wave Rider Neo”

    1. Moin Christian,
      hab mir schon fast gedacht, dass dazu mehrere Rückfragen kommen – neuer Artikel/neues Video ist für diese Woche geplant. Ich hoffe, ich schaffe es diese Woche!

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