Starlight Express, Tierpark, Fiege Brauerei, Planetarium.
Das sind nur einige Streckenhighlights, die beim BIG Bochum Urban Trail durchlaufen werden.
Die Urban Trail Serie verbindet Laufen mit Kultur und Seightseeing.
Ohne Zeitmessung und daher auch ohne Leistungsdruck.
In diesem Artikel
BIG Bochum Urban Trail 2017
Ich mag Bochum. Warum? Das könnte viele Gründe haben. Einer davon könnte sein, dass ich im ehemaligen Ruhrstadion zum ersten Mal Fußball live im Stadion gesehen habe. Vielleicht mag ich Bochum auch einfach wegen des Planetariums. Die Gründe erscheinen jedoch alle trivial, bedenkt man, dass ich mit der Stadt eigentlich nichts am Hut habe.
Trotzdem war ich natürlich sofort dabei, als ich vom BIG Bochum Urban Trail gehört habe. Wer kann schon von sich behaupten, durch das Bochumer Rathaus gelaufen zu sein?
Oatmeal ist die beste Grundlage
Genau wie beim VIVAWEST Halbmarathon musste ich auf einem Sonntag mal wieder früh aus dem Bett. Um 06:49 Uhr fuhr die Bahn Richtung Bochum.
Gefrühstückt wurde also in der Bahn. Auch wenn der BIG Bochum Urban Trail nur ein 10k Lauf ist, wollte ich trotzdem etwas vernünftiges im Magen haben. Es gab mal wieder die obligatorischen Overnight Oats. Übrigens, Susi und Dennis von runskills haben ein paar gute Rezepte für Oatmeal.
Der Sonntag versprach nicht nur in Köln ein wunderschöner Sommermorgen zu werden. Auch in Bochum wurde ich mit Temperaturen knapp über der 20-Grad-Marke begrüßt.
Meine Eltern, die ebenfalls für den Lauf gemeldet waren, holten mich am Bahnhof ab. Gemeinsam fuhren wir zum Start des BIG Bochum Urban Trail.
Start- und Ziel war das Vonovia-Ruhrstadion. Knapp 2.000 Läufer und Läuferinnen wollten sich den urbanen Cityrun nicht entgehen lassen. Gestartet wurde in vier Wellen, die jeweils mit 15 Minuten Abstand aus getrennten Gassen starteten.
Noch schnell das Start-Selfie geschossen und schon gingen wir getrennte Wege: Während meine Eltern mit der ersten Welle starteten, wurde ich mit der zweiten Welle auf den Weg geschickt.
Im Laufschuh durchs Musical
Um 9:15 Uhr fiel der Startschuss: Das erste Streckenhighlight ließ nicht lange auf sich warten. Ganz zu Beginn sollten wir schon durch das Musical "Starlight Express" laufen. Doch die Vorfreude wurde durch eine Schlange am Backstage-Bereich getrübt.
Hatte ich erwähnt, dass wir vor dem Start darauf hingewiesen wurden, uns strikt an die StVO zu halten? Den gesamten Lauf über, mussten wir auf andere Verkehrsteilnehmer achten. Auch Fußgängern mussten wir ausweichen. Das sind halt die Tücken bei einem urbanen Citylauf!
Während ich also in der Schlange zum Starlight Express stand, nutzte ich die Gelegenheit, um entspannt ein paar Impressionen festzuhalten.
Die Höhle des Löwen
Die Veranstalter hatten alles gut durchdacht: Bei den jeweiligen Streckenhighlights gab es immer einen sogenannten Foto-Knirps, der für die Läufer Fotos gemacht hat.
Nach Starlight Express passierten wir ein relativ unspektakuläres "Highlight" - den RuhrCongress habe ich kaum wahrgenommen. Wir sind aber auch nur daran vorbei gelaufen.
Relativ zügig kamen wir zum Tierpark und Fossilium Bochum. Statt der üblichen Pfeile gaben Tatzenspuren auf dem Boden die Richtung an. Durch das Aquarien- und Terrarienhaus liefen wir am See- und Süßwasserbecken vorbei. Hätte man gewollt, hätte man hier durchaus etwas Zeit mit Schwarzspitzen-Riffhaien, Regenbogentausendfüßler und rund 400 Fossilien verbringen können. Mein Fokus lag - zumindest im Tierpark - nicht auf Sightseeing.
Am Kunstmuseum gab es dann "Kollaborationskunst". Auf einer großen Schaufensterfläche konnte alle Läufer unterschreiben. Ich habs mir natürlich nicht nehmen lassen, mich dort zu verewigen!
High Five mit dem Oberbürgmeister
Selbstverständlich konnte man nicht durch Bochum laufen, ohne durch das Rathaus gelaufen zu sein!
Auf der ersten Etage wurde jeder Läufer von einer Gruppe Cheerleader angefeuert und vom Oberbürgermeister Bochums (Thomas Eiskirch) abgeklatscht. Sofern man ihn erkannte. Ich habe ihn nicht erkannt.
Richtig cool wurde es dann im Bochumer Musikforum. Die Heimat der Bochumer Symphoniker für Proben und Konzerte ist zugleich aber auch Musikschule, Auftrittsort und vor allem architektonisch höchst ansprechend.
Das Foyer liegt in einer umgebauten Kirche. Die alte Glocke dient jetzt als Pausengong bei Konzerten.
Das Bochumer Schauspielhaus durchliefen wir auf der Hälfte der Strecke.
Es zählt zu den renommiertesten Bühnen Deutschlands und bietet Platz für 800 Gäste.
Beim BIG Bochum Urban Trail liefen wir durch den Haupteingang hinein, in das erste Obergeschoss und durch die Stuhlreihen des großen Spielsaals. Der rote Teppich war hier definitiv das Highlight!
Nach dieser Besichtigung gab es reichlich Wasser an der einzigen Verpflegungsstelle des Laufs.
Bochum total
Wer Bochum kennt, dem sollte das Bermuda3Eck auch geläufig sein!
Das Bochumer Ausgehviertel liegt zwischen dem Schauspielhaus und dem Musikforum. Ins Bermuda3Eck pilgern jährlich über 3 Millionen Gäste.
Und gerade im Sommer kommen die Leute gerne in den größten Biergarten des Reviers.
Das bekannteste Festival findet auf der Open-Air-Bühne statt. Bei Bochum Total kommen dann täglich 150.000 Menschen ins Bermuda3Eck.
Nachdem wir das Bermuda3Eck erfolgreich überlebt haben, liefen wir zum Luisenhof. Im Innenhof mit dem südlichen Ambiente, welches vom griechischen Restaurant AVLI gestaltet worden ist, wurden wir auf die etwas andere Art verpflegt: Klassisch griechisch gab es Ouzo. Dazu wurden frische Erdbeeren gereicht!
Die etwas andere Bierverkostung
Das Durchqueren des Stadtwerke-Gebäudes lasse ich hier mal außen vor. Bis auf einen einsamen Solo-Künstler hatte der Hauptsitz der Stadtwerke nicht viel zu bieten.
Viel interessanter hingegen war die Besichtung der Fiege Brauerei!
Auf dem Gelände der Privatbrauerei konnten wir an einer leckeren Bierverkostung teilnehmen. Ob klassisches Bier oder Radler alkoholfrei. Die Getränkewahl blieb jedem Läufer selbst überlassen.
Nach der etwas längeren Erfrischungspause ging es auf die letzten Meter Richtung Ziel. Ein Streckenhighlight lag noch vor mir. Das Highlight, auf das ich mich besonders gefreut habe. Wie eingangs schon erwähnt, bin ich ein absoluter Fan vom Zeiss Planetarium Bochum! Dafür habe ich auch den langen Anstieg auf den Hügel in Kauf genommen!
Im Planetarium liefen wir durch die Sternkuppel, dessen Himmel in Regenbogenfarben erstrahlte. Passend dazu, lief die Melodie von "Over the Rainbow" im Hintergrund.
Ins Stadion an der Castroper Straße
Vom Planetarium war es dann auch nicht mehr weit. Gut ein Kilometer lag noch zwischen mir und dem Ziel.
Scheinbar haben sich die Veranstalter die besten Streckenhighlights bis zum Schluss aufgehoben: Bevor wir ins Ziel laufen konnten, durften wir noch eine Runde im Vonovia-Ruhrstadion drehen.
Das alte Ruhrstadion ist natürlich kein Vergleich zum RheinEnergie Stadion, weshalb es auch nicht so imposant war hier zu laufen. Trotzdem ist es immer wieder ein besonderer Moment, wenn man durch Stadien läuft, in denen normalerweise Zehntausende Menschen ihren Verein anfeuern!
Mal was anderes!
Der BIG Bochum Urban Trail war mal eine komplett andere Lauferfahrung. Für Leute, die nicht so häufig laufen gehen, ist das Event genial. Die fehlende Zeitmessung nimmt so manch einem Läufer den Druck. Der Urban Trail behält aber trotzdem den Charme eines organisierten Laufs.
Die fehlende Streckenführung wurde durch Markierungen an Ampeln und auf Straßen wett gemacht. Zudem waren unfassbar viele freiwillige Helfer auf der Strecke. An Knackpunkten wiesen sie uns in die richtige Richtung.
Für ambitionierte Läufer ist der BIG Bochum Urban Trail sicherlich nur ein kurzer Trainingslauf in einem anderen Umfeld. Auch wenn ich Schwierigkeiten hatte einen Trainingseffekt aus dem Lauf zu ziehen.
Eine Verpflegungsstation auf der Strecke hat vollkommen ausgereicht. Zumal ja auch im Luisenhof und in der Fiege Brauerei etwas zu trinken gereicht wurde. Auf 10 Kilometern braucht der Körper ja auch nicht unbedingt Flüssigkeit.
Die Verpflegung im Ziel war für einen Zehner auch vollkommen in Ordnung:
Jeder Läufer durfte sich einen Apfel, ein Schokocroissant, eine Flasche Wasser und einen Müsli-Riegel nehmen. Ich hatte jetzt auch kein Buffet erwartet.
Überrascht hat mich die Medaille: Von der Wertigkeit übertrifft sie so manche Medaillen, die es bei Langstreckenläufe gibt. Ich mag diese rostfarbenen "Bronze" Medaillen nicht so gerne. Deswegen gefällt mir die "silberne" vom Urban Trail so gut.
Alles in allem war es eine empfehlenswerte Veranstaltung. Leute, die nicht unbedingt aus dem Ruhrgebiet bzw. Bochum kommen, lernen die Stadt auf 10 Kilometern kennen. Für waschechte Bochumer ergibt sich beim BIG Bochum Urban Trail die Möglichkeit hinter die Kulissen der Sehenswürdigkeiten zu schauen!
Am 09.07.2017 macht die Serie in Oberhausen Halt.
Am 17.09.2017 geht es dann auf den Urban Trail durch Dortmund.
Website: www.urbantrailseries.de