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22. September 2021 // #
Zuletzt geändert am 08. April 2022

7 Gründe, warum du dich einer Laufgruppe anschließen solltest

7 Gründe, warum du dich einer Laufgruppe anschließen solltest

Einsam dreht der Läufer seine Runden.

Dabei ist Laufen heutzutage längst kein Einzelsport mehr.

Warum du nicht als Einzelkämpfer deine Runden drehen solltest und was du beim Laufen in einer Gruppe alles beachten musst, zeig ich dir in diesem Artikel.

Es ist Dienstag.

Nach und nach trudeln Menschen in athletischen Outfits am Treffpunkt nahe des Kölner Stadtwalds ein.

Manche erscheinen laufend, andere sind mit dem Rad gekommen.

Ein Freiwilliger ist mit dem Auto zum Sammelpunkt gefahren.

Nicht aus Faulheit, sondern aus reinem Pragmatismus.

Das Fahrzeug wird zum Bag Drop – ein Platz, an dem die Gruppe Jacken, Rucksäcke und Getränke verstauen kann.

Trotz des bevorstehenden Ausdauertrainings gesellt sich jeder Läufer der Gruppe mit einem breiten Grinsen im Gesicht dazu.

Seit Ausbruch der Corona-Pandemie im März 2020 ist es das erste Mal, dass sich die Athleten wieder treffen können, um gemeinsam laufen zu gehen.

Was früher schon als Laufgruppe oder Lauftreff bekannt war, heißt heutzutage Running Crew.

Der Begriff ist nicht nur deutlich cooler, er ist auch wesentlich ausdrucksstärker.

Zwar definieren sich die Begriffe Gruppe oder Treff auch durch eine bestimmte Anzahl von Mitgliedern – mindestens drei –, die durch ein System gemeinsamer Normen ein gemeinsames Ziel erreichen wollen.

Dabei wirkt alles aber etwas unverbindlich.

Insbesondere beim Lauftraining, wo es leicht fällt, der Gruppe eine Absage nach einem stressigen Arbeitstag zu erteilen.

Sofern man sich überhaupt verpflichtet fühlt, abzusagen.

Eine Crew vermittelt hingegen eine nahezu unzertrennliche Gemeinschaft.

Angefangen beim Outfit.

Man trägt mit Logos bedruckte Crew-Shirts und Shorts.

Selbst die Laufsocken sind vom gleichen Hersteller, nur unterschiedliche Modelle.

Nicht schwarz oder weiß, sondern bunt und gemustert.

Der Style läuft schließlich mit.

Es gibt verschiedene Pace-Gruppen.

Eine für die schnellen Läufer.

Eine für das Wohlfühl-Tempo.

Und sogar eine für Sportler, die nach einer Verletzung wieder ins Training einsteigen.

Es findet sich also immer jemand, der das gleiche Tempo laufen will.

Zwar unterscheiden sich die Distanz, die Route und das Tempo innerhalb der Pace-Gruppen, aber eines ist klar:

Nach dem Laufen trifft man sich für gemeinsame Drinks wieder am ursprünglichen Treffpunkt.

Teamgeist statt Egoismus

Mal ganz ehrlich.

99 Prozent der Läufer werden niemals ein Preisgeld gewinnen oder überhaupt jemals auf einem Siegertreppchen stehen.

Die eigenen Ambitionen reduzieren sich höchstens darauf, die persönliche Bestleistung auf einer bestimmten Distanz zu verbessern.

Beim Laufen steht die sportliche Leistung aber keineswegs im Vordergrund.

Du läufst, um gesund und fit zu bleiben.

Um den stressigen Alltag aus dem Kopf zu kriegen.

Oder um die Natur in vollen Zügen zu genießen.

Du läufst, weil es dir Spaß macht und nicht, weil du der Schnellste und Beste sein willst.

Und selbst wenn du doch mal den gewissen Ehrgeiz verspürst, bedeutet das keinesfalls, dass du auch gleich zum Einzelkämpfer werden musst.

Im Gegenteil.

Ein Blick nach Afrika beweist es eindrucksvoll.

Laufen ist dort Mannschaftssport.

Die kenianischen Ausdauersportler trainieren fast ausschließlich in Gruppen von bis zu 50 Läufern.

Hierbei ist natürlich vollkommen klar, dass das Workout für viele Sportler zu hart ist.

Dafür mangelt es ihnen aber nie an Trainingspartnern und Motivation.

Letzteres ist besonders für den sportlichen Fortschritt von Bedeutung.

Schließlich verbesserst du deine Ausdauer nur durch kontinuierliches Training.

Zum Laufen gemacht

Bereits Emil Zatopek, die Leichathletik-Legende aus der Tschechoslowakei, wusste:

Vogel fliegt, Fisch schwimmt, Mensch läuft.

Das Laufen ist dem Menschen also in die Wiege gelegt worden.

Dem aufrechten Gang verdankst du, dass sich deine Gliedmaßen die Arbeit einteilen.

Die Beine und Füße übernehmen die Fortbewegung während Arme und Hände jetzt zum Greifen und Halten frei sind.

Nur so konnte der Mensch Tiere über längere Strecken jagen.

Laufen sollte also etwas ganz Einfaches sein.

Und dennoch musstest du es neu erlernen.

Denn mittlerweile hat sich der Mensch wieder verändert.

Deine Füße verkümmern in stylischen Sneakern.

Der Büro-Job fesselt dich an den Schreibtisch.

Und die eigene Motivation verliert immer häufiger den Kampf gegen den inneren Schweinehund.

Die Couch, eine Tafel Schokolade und ein Serien-Marathon sind nunmal eben wesentlich entspannter als 60 Minuten Laufen zu gehen.

Alleine Sport zu treiben, ist für viele sicherlich kein Problem.

Doch es gibt natürlich auch die Hobbyathleten, denen Ausdauertraining nur in großer Runde Freude bereitet.

Sich auch mal mit seinen Kumpels zu messen oder sich über den neusten Klatsch und Tratsch austauschen zu können.

Das sind die Dinge, die das Laufen in einer Gruppe so spannend und abwechslungsreich machen.

7 Vorteile für das Laufen in einer Gruppe

1. „The more the merrier“

Je größer die Gruppe, desto spaßiger wird auch das Laufen.

Das fängt bei der Überwindung des inneren Schweinehunds an und endet mit der Pflege deines sozialen Umfelds.

Laufen in einer Gruppen macht nicht nur mehr Spaß, sondern weckt auch den eigenen Ehrgeiz

2. Feste Trainingszeiten

Ob vor der Arbeit, in der Mittagspause oder spät am Abend.

Das Schöne am Laufen?

Du kannst jederzeit und überall trainieren!

Allerdings lädt derart Flexibilität auch häufig dazu ein, sich in faule Ausreden zu verstricken.

Bei festen Trainingszeiten und Verabredungen mit anderen Personen fällt dir das Absagen deutlich schwieriger.

Du willst dein Team schließlich nicht hängen lassen.

3. Motivation

Wir alle haben mal einen schlechten Tag, an dem man am liebsten einfach nur auf der Couch versacken möchte.

Eine gute Laufgruppe setzt aber alles daran, dich aus diesem Motivationsloch zu heben.

Von einer starken Gemeinschaft profitierst du besonders, wenn du nicht immer intrinsisch motiviert bist.

4. Sicherheit

Im Team zu laufen, gibt Sicherheit.

Das gilt besonders nach einbrechender Dunkelheit, wenn die Joggingrunde gerade für Frauen ein gewisses Sicherheitsrisiko darstellt.

Aber auch bei Tageslicht oder im Wald kann immer etwas passieren.

Sei es durch Umknicken oder durch Kreislaufversagen.

In dem Fall kann es lebensentscheidend sein, wenn jemand aus der Gruppe erste Hilfe leisten oder zumindest einen Notruf absetzen kann.

5. Ehrgeiz

Selbst als Hobby-, Spaß- oder Gesundheitsläufer packt dich doch manchmal der Ehrgeiz.

Beim Laufen in einer Gruppe noch häufiger als beim einsamen Joggen.

Wenn die Kollegen plötzlich das Tempo anziehen oder zwischendurch einige Kraft- und Stabi-Übungen einstreuen, will man nicht die Spaßbremse sein.

Dieser positive Gruppenzwang kann durchaus den sportlichen Ehrgeiz wecken.

Selbst bei einem Wettkampf halten die verschiedenen Running Crews zusammen, um sich gegenseitig zu Bestleistung anzuspornen

6. Kontaktpflege und -aufbau

In Zeiten von Home-Office und Home-Schooling erscheint der Alltag noch stressiger.

Die Arbeit, die Familie, die Freunde und die eigenen Hobbys unter einen Hut zu kriegen, wird dann eine echte Herausforderung.

Selbst mit dem richtigen Zeitmanagement für Läufer.

Beim Laufen in einer Gruppe kannst du die Zeit aber hervorragend nutzen, um sich mit Freunden auszutauschen, neue Leute kennenzulernen oder Zeit mit der eigenen Familie zu verbringen.

Denn immer mehr Eltern drehen mit ihren Kindern eine gemeinsame Laufrunde.

7. Wissensaustausch

Grundlagenausdauer, Crescendolauf, Plantarfasziitis, Sprengung oder VO2max.

Das Lauflexikon ist umfassend und kommt selbst erfahrenen Läufern wie böhmische Dörfer vor.

Das Fachsimpeln im Team räumt aber nicht nur mit unbekannten Begriffen auf.

Es kann auch zu neuen Trainingsmethoden, Laufstrecken oder Wettkampf-Teilnahmen anregen.

Zudem können erfahrene Läufer die Jogging-Einsteiger auch bei Haltungs- oder Laufstil-Fehlern korrigieren.

Alleine ist gut, in der Gruppe noch besser

Mehr Sport treiben zu wollen, steht auf der Liste der Neujahrsvorsätze immer wieder ganz oben.

Dennoch finden diese Bestreben nach kürzester Zeit meist ein jähes Ende.

Statistisch gesehen, hängen vier von fünf Jogging-Einsteiger bereits nach weniger Wochen die Laufkarriere wieder an den Nagel.

Dabei verderben Überlastungsschäden und falsches Schuhwerk schnell die Lust an der Bewegung.

Doch wesentlich öfter ist der innere Schweinehund stärker als die anfängliche Motivation.

Es fällt nunmal deutlich leichter, das eigene Gewissen zu vertrösten als einem Laufteam abzusagen.

Es ist also offensichtlich, wie eine Laufgruppe die Positivspirale in Gang setzt.

Ein Team motiviert dich, regelmäßig laufen zu gehen.

Dadurch bekommst du natürlich auch gleichzeitig mehr Kondition.

Je mehr Ausdauer du besitzt, desto einfacher fällt dir das Jogging.

Und je einfacher dir das Rennen fällt, desto mehr Leidenschaft erzeugst du für diesen Sport.

Selbst wenn du für Ausdauersport förmlich brennst, kann das Laufen in einer Gruppe dein Leistungsniveau auf ein neues Level heben.

Beim Training mit schnelleren Athleten wird der eigene Ehrgeiz geweckt.

Ob Tempo-Dauerlauf oder Intervalle – sicherlich will sich niemand die Blöße geben, abgehängt zu werden.

Hier liegt allerdings auch der Hase im Pfeffer begraben.

Denn die Entwicklung eines falschen Ehrgeiz ist für das eigene Training kontraproduktiv.

Natürlich bist du stolz auf deine Leistung, wenn du die Laufrunde der schnellen Pace-Gruppe erfolgreich durchgezogen hast.

Bist du dabei aber mit Schnappatmung und völlig übersäuert gelaufen, dann setzt du durchaus falsche Trainingsreize oder provozierst Überlastungsschäden.

Beim Laufen in der Gruppe ist es also wichtig, dass alle Laufpartner Rücksicht aufeinander nehmen und die Teamkollegen nicht zum falschen Ehrgeiz ermutigen.

Im Idealfall bestimmt also immer der langsamste Läufer die Gesamtpace der Gruppe.

Die Ziele und Ambitionen der Mitglieder der Kölner Running-Crew Run Squad CGN entscheiden sich dienstags meist spontan.

Mal finden sich viele Läufer für eine Tempo-Einheit, mal läuft die Gruppe aber auch gesammelt durch die Stadt.

Eines ist für alle jedoch klar.

Laufen ist ein Mannschaftssport.  


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Robin
Laufen und Schreiben sind meine absolute Leidenschaft. Als ausgebildeter Ausdauercoach, Content-Creator und Chefredakteur helfe ich dir, deine Ziele zu erreichen. Zudem halte dich auch über die aktuellen Neuigkeiten aus der Laufszene und über das neuste Running-Equipment auf dem Laufenden. Ob schnelle 5k oder lange 100 Kilometer, ob auf der Straße, in den Bergen oder in der Wüste – ich fühle mich auf allen Strecken und in jedem Gelände wohl.

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